Tanzen aus Tradition und für den Spaß (Videos)

Schalkenmehren/Bitburg/Zeltingen-Rachtig · Bewegung zur Musik ist gesund, macht Spaß und fördert die Geselligkeit. Traditionelle Veranstaltungen zum Aprilende sind beliebt. Auch Hochzeiten und andere Feste werden in der warmen Jahreszeit gern gefeiert. Drei Tanzschulen stellen einfache, leicht zu lernende Schrittfolgen vor.

Der Tanz in den Mai ist ein alter Brauch, der auf die Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai zurückgeht. In dieser Nacht wurde zu Ehren der Walpurgis, die am 1. Mai heiliggesprochen wurde, gejubelt und getanzt werden. Auch in der Eifel wird noch an vielen Orten zum "Tanz in den Mai" eingeladen.
Und nicht nur zu Beginn des Mai bewegt man sich gerne zur Musik. Auch bei Hochzeiten, die meist in der wärmeren Jahreszeit gefeiert werden, sind Tänze beliebt, ebenso wie bei vielen anderen Festen, bei denen Musik gespielt wird.

Der Volksfreund hat sich in Tanzschulen im Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Vulkaneifelkreis und im Kreis Bernkastel-Wittlich umgehört und sich zeigen lassen, welche Tänze leicht zu lernen sind und Jung und Alt auf die Fläche locken.

Line-Dance: Wie bekommt man die Menschen auf die Tanzfläche? Nicht immer einfach, denn nicht jeder mag die Bewegung zur Musik. Und so bleibt mache tanzfreudige Frau sitzen, weil der Mann ein Tanzmuffel ist, oder eben auch umgekehrt. Prima sind dabei sogenannte Line-Dances, also Choreografien, die in der Gruppe getanzt werden. Sehr bekannt ist der "Ententanz", der schon in den 1970er-Jahren getanzt wurde.

Später gab es in den 1990er-Jahren "Macarena". "Das ist so ein Showeffekt" bei Hochzeiten und Festen, sagt Manuela Schmitt, Inhaberin der Tanzschule Vulkaneifel in Schalkenmehren, die wie andere Schulen auch spezielle Hochzeitskurse anbietet.

Für den Volksfreund hat Manuela Schmitt mit ihren Schülern einen Tanz zur Musik aus dem Film Satur-Night-Fever einstudiert. Alle verteilen sich in Reihen im Tanzsaal. Zur Musik von "Night Fever" von den Beegees geht es drei Schritte rückwärts, alle klatschen in die Hände, drei Schritte vorwärts, klatschen, eine Drehung nach rechts um die eigenen Achse, eine Drehung nach links um die eigene Achse.

Es geht wieder nach vorne mit ausholenden Armbewegungen, es folgt das "Wolle-wickeln" und dann die "Brille". Zum Schluss noch Kicks nach vorne, hinten, Seite. Die Choreografie wird dann immer wieder getanzt, bis das Lied zu Ende ist.

Discofox: Der Discofox ist einer der gebräuchlichsten Tänze in Deutschland. Es ist ein "Praxistanz für alle Gelegenheiten" beschreibt Verena Galter, Inhaberin des Tanzcenters Bitburg, den Discofox. Man kann ihn auf fast alles tanzen, was im 4/4 oder 2/4-Takt gespielt wird. Die Grundschritte sind recht einfach. In Bitburg machen es Julia Bartz und Tim Hoffmann vor.

"Vor, vor, tap - rück, rück, tap". Rechter Fuß vor, linker Fuß vor, mit dem rechten Fuß neben dem linken Fuß auftippen. Daneben zeigen sie Drehungen, Julia dreht sich unter dem Arm von Tim und wieder zurück.

Auf den Grundschritten beruhen alle Drehungen und Wickelfiguren. Der Discofox kann auch auf kleinstem Raum gut führbar getanzt werden. Das ist mit ein Grund, dass dieser Tanz so beliebt ist. Im Gegensatz zu den Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen ist Discofox ein stationärer Tanz, bei dem die Schritte vor allem zum Drehen an der Stelle und für Wickelfiguren verwendet werden.

Die Tanzhaltung ist ähnlich wie bei den Standardtänzen, wird aber nicht eng getanzt. "Discofox ist Party, ist Lebensfreude, Geschwindigkeit und Knotenalarm: einfaches Prinzip - großer Spaßfaktor." So steht es auch auf der Homepage des Tanzcenters.

Die Liste der geeigneten Musik für diesen Tanz ist lang. Da gibt es die Schlager von Helene Fischer "Atemlos" oder Wolfgang Petri "Wahnsinn", moderne Songs wie Andreas Bourani "Ein Hoch auf uns", Max Giesinger "Wenn sie tanzt", Ed Sheeran "Castle on the hill" oder die Klassiker wie Harpos "Moviestar" oder David Dundas "Jeans on".



Langsamer Walzer: "Vor - Seit - Schluss. Rück - Seit - Schluss." Die Füße der Tänzer beschreiben ein Quadrat im Takt "Eins - zwei - drei, eins - zwei - drei". Hört sich nicht kompliziert an. Und das ist es auch nicht. Es handelt sich um die Grundschritte beim langsamen Walzer, auch englischer Walzer genannt. Die deutlich schnellere Version ist der Wiener Walzer, der aber einiges an Übung braucht. Michael John und Martine Wells, die bei Tanztreff Eifel-Mosel, der Tanzschule von Heinz-Georg Exler in Zeltingen-Rachtig im Sängerheim (früher Kolpinghaus Wittlich) tanzen, zeigen, wie es geht.

Der langsame Walzer ist einer der ersten Tänze, der bei Anfängern unterrichtet wird. Und es ist wegen der langsamen fließenden Bewegungen im Dreivierteltakt einer der Standardtänze, die man leicht lernen und häufig tanzen kann.

Damit es gut aussieht, sollte sich das Paar in geschlossener Tanzhaltung aufstellen, es wird also mit Körperkontakt getanzt. Der Herr legt seine rechte Hand auf den unteren Teil des Schulterblatts der Dame. Die linke Hand der Dame wird auf dem Arm des Mannes platziert. Die andere in der linken Hand des Herren idealerweise in Augenhöhe des kleineren Partners.

Die geschlossene Tanzhaltung ist wichtig, damit es mit der Führung klappt. Denn - für viele Frauen vielleicht ungewohnt - beim Tanzen hat der Mann das Sagen. Er ist es, der vorgibt, was getanzt wird, und die Dame lässt sich führen.

Beim Grundschritt bewegt sich das Paar im Karree, es kann aber auch vorwärts getanzt oder gedreht werden. Der Grundschritt als solcher wird dafür beliebig variiert.

Lieder, die sich gut für den langsamen Walzer eignen: Michael Bublè "At this moment", Norah Jones "Carry on" oder "Moonriver" von Frank Sinatra.

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