Tanzen hält auch im hohen Alter fit
Morbach · Tanzen hält fit und gesund. Regelmäßige Bewegung ist gerade für Senioren wichtig. Eine Generationentanzgruppe bringt im Alten- und Pflegeheim St. Anna zudem junge und alte Tänzer zusammen und bietet damit einen wichtigen Beitrag zum Sozialleben der Teilnehmer.
Morbach. Konzentriert bilden zehn Senioren einen Kreis. Einige Stehende gehen langsam drei Schritte nach vorn, die Sitzenden tippen mit der rechten Fußspitze auf, gemeinsam heben sie die Arme hoch über den Kopf. Ihre Bewegungen haben eine feste Abfolge - und sind mit der laufenden Musik getaktet. Es sind die Mitglieder der Generationentanzgruppe, die sich Ende November zu ihrem regelmäßigen Training in der Kapelle des Alten- und Pflegeheims St. Anna zusammengefunden haben. Insgesamt fünf Frauen aus der Gemeinde und fünf Bewohner des Hauses tanzen diesmal mit. Drei sitzen im Rollstuhl, drei möchten heute auch lieber sitzen bleiben. Gaby Hörzer leitet die Gruppe an.
Seit Anfang der 1980er Jahre ist sie Mitarbeiterin im Alten- und Pflegeheim St. Anna. Heute Nachmittag ist sie aber nicht im Dienst, denn "die Generationentanzgruppe ist ein ehrenamtliches Projekt, für das ich mich in meiner Freizeit engagiere", erklärt sie. Die Gruppe hat sie bereits vor über 20 Jahren ins Leben gerufen und seit 2008 ist sie auch als Verein eingetragen, der vom Deutschen Sportbund anerkannt ist. 17 Tänzer zählt sie heute, neun von ihnen kommen aus der Gemeinde, acht sind Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Anna. "Tanzen hat mir schon immer viel Spaß gemacht", sagt Gertrud Back aus der Gemeinde Morbach. Darum sei die Generationentanzgruppe genau das Richtige für sie gewesen.
Von neun bis 87 Jahren alt
Erika Schneider geht es ähnlich. Sie war anfangs überrascht, dass das Training im Alten- und Pflegeheim stattfindet. "Aber mir hat es vom ersten Tag an sehr gut gefallen", erinnert sie sich. "Über das Tanzen kommen die Menschen aus der Gemeinde und die Bewohner wieder mehr in Kontakt", erklärt Hörzer die Idee. Auch Jung und Alt kommen hier zusammen: Die jüngste Tänzerin ist neun, die älteste 87 Jahre alt.
"Das Tanzen tut besonders meinen Beinen gut", erzählt Bewohnerin Elke Platzck, die im Rollstuhl sitzt. Sie ist jedes Mal beim Training dabei, auch wenn es ihr körperlich einmal nicht so gut geht.
"Teilweise muss ich die Leute sogar ein wenig in ihrem Eifer bremsen, wenn sie zu viel von sich verlangen", so Hörzers Erfahrung. Da ist es hilfreich, dass sie die Bewohner und ihre körperlichen Grenzen auch von ihrer Arbeit im Alten- und Pflegeheim her kennt. Aber auch den anderen Mitgliedern der Tanzgruppe fühlt sich Hörzer eng verbunden.
Viele von ihnen tanzen schließlich schon seit Jahren in der Generationentanzgruppe. So wie Renate Herlach. Sie ist Vorsitzende des Vereins und freut sich besonders über die enge Gemeinschaft, die über die Trainingseinheiten hinausgeht. "Wir teilen hier Freud und Leid miteinander", so Herlach. red
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