AUS DEM ARCHIV: März 2019 Target-World – Schießstand in Landscheid wird für Millionenbetrag umgebaut

Landscheid · Leiser, moderner und technisch auf dem neuesten Stand: Der Schießplatz in Landscheid wird ein ganzes Jahr lang umgebaut. Die Anlage soll danach höchsten Ansprüchen genügen.

 Target-World Schießplatz Landscheid

Target-World Schießplatz Landscheid

Foto: Christian Moeris

Grünspan, Rost und modriges Holz: Wer sich die Schießstände auf der Target-World anschaut, dem entgeht nicht, dass der Zahn der Zeit schwer an der Anlage genagt hat. Die 40 Jahre alten Schießstände, die man in Teilen auch als alte Bretterbuden bezeichnen könnte, werden den modernen Ansprüchen an Sicherheit und Technik bei der Schießausbildung und dem Training nicht mehr gerecht. Dabei gewinnt die Target-World als Schießplatz im Westen des Landes mehr und mehr an Bedeutung. „Mittlerweile bilden hier drei Landkreise ihre Jäger aus, und Behörden wie die Justizvollzugsanstalt Wittlich halten hier ihre Pflichttrainings ab“, erklärt Bernd Bahr, Geschäftsführer der Target-World.

Seit der Schließung der Schießstände in Daun und auch in Bitburg, der zum Jahreswechsel für die Öffentlichkeit dichtgemacht wurde, kommen mehr und mehr Jäger sowie Sportschützen nach Landscheid, um sich im Umgang mit ihren Waffen zu üben.

Im Rahmen des großen Umbaus der Anlage (der TV berichtete) will der Eigentümer nun auch den Schießstand von Grund auf erneuern. „Da bleibt nichts so, wie es derzeit ist“, sagt Bahr. Die gesamte Anlage werde damit auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Bevor die Bauarbeiten beginnen, sagt Bahr, werde der gesamte Bestand abgerissen, was mehrere Wochen Zeit in Anspruch nehmen werde.

Schießstände Für die Ausbildung von Jungjägern und auch das Training erfahrener Waidmänner soll die Anlage nach der Modernisierung einige Neuerungen bereithalten. „Der Keiler wird künftig nicht mehr nur von rechts nach links über den Schießstand laufen, sondern auch von links nach rechts. Jungjäger können künftig auch auf Kipphasen schießen.“ Zur Info: Bei den Keilern und Hasen auf der Target-World handelt es sich nur um Schießscheiben.

Für das Schießtraining der Jäger und auch Mitarbeiter der Behörden werde in den neuen Faustfeuerwaffenstand ein „Tageslicht-Schießkino“ integriert. „Dabei feuert man auf eine Leinwand, die auch Animationen sich bewegender Ziele zeigt. Die Anlage analysiert auch die Treffer.“ Die neuen Schießstände für Gewehre und Pistolen erhalten jeweils eine Bahn mehr. Der Wurftaubenschießstand, wo mit Schrot geschossen wird, wandert auf eine andere Seite des Schießplatzes, „damit die Hauptschussrichtung nicht mehr in Richtung des Ortsteils Burg liegt“. Das geschieht aus Lärmschutzgründen.“

Schall und Lärm Mit der Modernisierung, sagt Bahr, werde der gesamte Schießplatz auf der Target-World deutlich leiser. „Wir werden die Schießstände mit Rasterdecken verkleiden. Das wird den Schall deutlich mindern.“ Insbesondere die Schießstände für Gewehre, von denen der meiste Lärm ausgehe, würden durch technische Ausstattungen gedämmt. Die Neubauten an den Schießständen würden zudem mit schusssicheren Decken errichtet. Zudem werde die Wallanlage rund um das Areal erneuert. Bahr: „Wir möchten eine Anlage bauen, die eine Referenz darstellt und die man vorzeigen kann.“ Auch der Landesjagdverband, sagt Bahr, halte den Bau eines zukunftssicheren modernen Schießstandes im Westen des Landes für notwendig.

Kosten Die Target World, sagt Bahr, investiere einen Millionenbetrag in den Umbau.  Eine genaue Kostenschätzung liege noch nicht vor.

 Der Wurftaubenstand (Bild unten) und auch die gewöhnlichen Schießstände für Pistolen und Gewehre (Bild oben) auf dem Schießplatz in Landscheid sollen abgerissen und neugebaut werden.

Der Wurftaubenstand (Bild unten) und auch die gewöhnlichen Schießstände für Pistolen und Gewehre (Bild oben) auf dem Schießplatz in Landscheid sollen abgerissen und neugebaut werden.

Foto: Christian Moeris

Zeitplan Derzeit prüfen noch mehrere Behörden auf Kreis- und Landesebene die umfangreichen Umbaupläne. „Dass das etwas Zeit in Anspruch nimmt ist klar, denn das ist ja keine Routinearbeit. Es wird ja nicht jeden Tag ein neuer Schießplatz gebaut.“ Geschäftsführer Peter Clemens  sagt: „Wir hoffen allerdings, dass wir im Sommer loslegen können.“ Die Arbeiten sollen je nach Witterung und Fortschritt etwa ein Jahr dauern. Aus Sicherheitsgründen könne der Schießplatz nicht die ganze Zeit hindurch Stück für Stück erneuert werden. Clemens: „Aus Sicherheitsgründen müssen wir irgendwann komplett schließen. Aber wir versuchen, so lange wie möglich einige Teilbereiche offenzuhalten.“

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