Klausen. Mit 100 Stundenkilometern fliegen Brieftauben bei Wettbewerben über eine Strecke von bis zu 700 Kilometern. Die besten von ihnen wurden jetzt mit ihren Züchtern ausgezeichnet. Daneben wurden auch die schönsten Tiere unter anderem nach ihrem Knochenbau, ihrer Muskulatur, der Qualität des Gefieders und des Gesamteindrucks von zwei Preisrichtern beurteilt.
Heribert Hill aus Trier-Zewen, seit 60 Jahren Taubenzüchter, berichtet über die Faszination des Hobbys: "Es ist die Freude, wenn die Tauben aus der Luft wieder zurückkommen. Dann denkt man, die hat das jetzt geschafft." Die meisten Züchter haben zwischen 60 und 200 Tiere, die sie in Schlägen halten. Brieftauben kosten ab 50 Euro, "das geht bis in den vierstelligen Bereich, je nachdem wie erfolgreich die Taube ist. Es gibt wohl auch Brieftauben, die für 50 000 Euro den Besitzer gewechselt haben, aber das ist die Ausnahme", so der Taubenfreund Hill. Der Verband Südeifel-Trier hat zwei Einsatzstellen, Trier und Wittlich. Zu denen bringen die Züchter die Tiere, und von dort werden sie mit einem speziellen Lastwagen zu den Startpunkten gefahren, von denen aus sie wieder nach Hause starten. Von der Einsatzstelle Wittlich ist Martin Haubst aus Osann-Monzel Meister geworden. 32 aktive Züchter hat der Verband und 30 inaktive.
Im Kreis Bernkastel-Wittlich gibt es drei Vereine, in der gesamten Region Südeifel-Trier existieren elf Reisetaubenzuchtvereine. Dabei ist das Taubenzüchten immer noch eine Männerdomäne. Damit die Tauben wieder zurückkommen, pfeift der Besitzer auf einer speziellen Pfeife. Um erfolgreiche Tauben zu haben, muss man, so Heribert Hill, nicht nur auf die Abstammung der Tauben achten. Er sagt: "Es ist wie bei einem Sportler, man muss zusätzlich Vitamine geben und auf die Ernährung achten. Das sind ja auch Leistungstiere."
Bei der Taubenschau hat Dieter Neumann aus Kesten den ersten Platz erreicht, Paul Ross (Bullay) und Heinz Emmerich (Saarburg) teilen sich den zweiten. chb