Tausende feiern in der Sonnenstube des Hunsrücks

Morbach · Die Morbacher Kirmes lockt viele Menschen in den Hunsrück. Die Musikbühnen, Fahrgeschäfte und Kirmesstände verwandeln die Straßen rund um die Morbacher Pfarrkirche St. Anna in ein Festgelände mit Atmosphäre.

Morbach. Die St.-Anna-Kirmes hat tausende Besucher in die "Sonnenstube des Hunsrücks" (Werbeslogan von Morbach) gelockt. Der Mix aus Fahrgeschäften, Losbuden, Getränke-, Essenständen und Musikbühnen begeistert viele Menschen. So wie die gebürtige Morbacherin Ilona Ritgen, die in Göttingen lebt: "Wir veranstalten unser Klassentreffen immer an der Kirmes, da kommt jeder hierher." Die Erwachsenen treffen Bekannte, die sie ewig nicht mehr gesehen haben, die Kinder ziehen von einem Karussell zum anderen.
"Wir sind schon zweimal Breakdancer und einmal Berg- und Talbahn gefahren", sagen die acht und neun Jahre alten Schwestern Fidan und Hava. Besondere Atmosphäre kommt am Abend auf, als die Lampen der Fahrgeschäfte und der Stände die Straßen rund um die Kirche in buntes Licht tauchen. "Das ist eine Kirmes mit Niveau", sagt Werner Weeber, dessen Familie mit drei Fahrgeschäften dabei ist.
Viele treffen sich an einer der vier Musikbühnen. Auf der Bühne in der Bahnhofstraße, die sich wie die Bühne am Busbahnhof in neuer Optik präsentiert, spielen Coverbands und Schüler der Morbacher Modern Music School. Am Kriegerdenkmal bei der Feuerwehr spielen am Freitag das Duo Lahti und Elli Tanzmusik, am Samstag die Coverband Prozac, während auf der Musikbühne am Busbahnhof Hardrockbands für Stimmung sorgen.
Da hat es der Musikverein Morbach mit seinen Gastkapellen schwer, denn die weit hörbaren Bässe aus den Lautsprechern der anderen Bühnen stören die, die die volkstümliche Musik genießen wollen. Beim Musikverein ist auch der traditionelle Fassanstich zur Kirmeseröffnung. Allerdings sind wegen Regens weniger Menschen als sonst zum ersten Kirmesbier gekommen. Zudem benötigt Ortsvorsteher Georg Schuh Hilfe aus dem Publikum, damit das Bier endlich laufen kann. "An der Morbacher Kirmes kann man mit den Arbeitskollegen gemütlich einen trinken gehen", sagt der Merscheider Stefan Petry. Auch der Morbacher Pfarrer Michael Jakob ist beeindruckt von der Kirmes, die vor 180 Jahren erstmals gefeiert worden ist. Jakob: "Ein Sprichwort sagt, die Kirche muss im Dorf bleiben. Das kann man abwandeln zu: Die Kirmes muss im Dorf bleiben." Bis zum Redaktionsschluss war es friedlich. Einsätze von Ordnungshütern waren nicht erforderlich.
Das Musikangebot am Montag: Bühne des Musikvereins: 18 Uhr, Musikverein Morbach; 20 Uhr, Musikverein Stipshausen. Bühne Birkenfelder Straße: 20 Uhr, Rock am Stock. Bühne Busbahnhof: 20 Uhr, The Dark. Handballerstand: 19 Uhr Diskjockey-Team Dance Born.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort