Morbach. Die St.-Anna-Kirmes ist ein Fest der Gegensätze. "Rosamunde" spielen die Fröhlichen Dorfmusikanten auf der Bühne des Musikvereins. Zwei Ecken weiter rockt die Band Proof "Highway to Hell" von AC/DC. Stimmungsvollen Pop präsentiert die Nachwuchsgruppe Accident Purple auf einer weiteren Bühne. Dazwischen heizt eine DJane den Besuchern beim Handballerstand auch mit elektronischen Klängen ein, drehen sich Kinderkarussells und andere Fahrgeschäfte bis tief in die Nacht und wird geschmaust sowie kräftig getrunken.
Die Mischung kommt an - bei Jung und Alt. Der 19-jährige Patrick Vogel aus Hinzerath, der das Fest mit Freunden besucht, sagt: "Die Kirmes ist was Besonderes. Es ist cool, sich hier mit allen Freunden zu treffen." Die 60-jährige Ruth Herber aus Schwollen meint: "Ich bin ganz entzückt! So eine Kirmes mit so vielen Menschen findet man sonst gar nicht mehr. Wir merken uns das Datum vor für nächstes Jahr."
Selbst einer, der mitten im lauten Getümmel wohnt und deshalb mit verkürzten Nächten klarkommen muss, ist voll des Lobes: Pastor Michael Jakob. Er sagt: "Ich habe schon viele Kirchweihfeste mitgemacht, meistens waren sie ausgelagert. Schön, dass man hier nicht nur die Kirche im Dorf lässt, sondern auch die Kirmes." Er ist erstaunt über den Betrieb auch am etwas ruhigeren Weinstand der Kirchengemeinde und schwärmt gar von "der Harmonie, die man auf dem Fest spürt".

Die Zahl der Besucher schätzt das Ordnungsamt bis einschließlich Samstag auf "rekordverdächtige" 8000. In den vergangenen Jahren sind bis zu 10 000 Menschen zur Kirmes gekommen. Gefeiert wird bis Dienstag. Montagabend gibt es wieder Live-Musik, am Dienstag ist Kindertag mit ermäßigten Preisen auf dem Rummel.