Trier. Stau, Schrittverkehr, verspätete Stadtbusse: Tausende erlebten in Trier am Dienstagabend einen Verkehrsinfarkt. Ausgangspunkt war eine Stadtwerke-Baustelle, die das Nadelöhr Olewiger Straße auf eine Fahrspur verengte. Dort wurde gestern die Verkehrsführung geändert. So wiederholte sich das Chaos am Abend nicht. Die Baustelle soll heute im Laufe des Tages verschwinden.
Sandra Marzi aus Trier-Olewig traute ihren Augen nicht. Auf dem Heimweg vom Arbeitsplatz in der Ottostraße (Stadtteil Euren) blickte sie am Dienstagabend in ein Meer von Rück- und Bremslichtern: "Schon auf der Adenauer-Brücke waren alle Fahrspuren dicht. Minutenlang ging nichts mehr, dann war wenigstens mal Schrittverkehr möglich. Ich habe mehr als eine Stunde für den Heimweg gebraucht - sonst höchstens 15 Minuten. "
Die 38-Jährige war eine von Tausenden, die in der Staufalle saßen. Auslöser des Verkehrsinfarkts, der am Dienstag zahlreiche Hauptverkehrsachsen Triers weitgehend lahmlegte, war eine Baustelle in der Olewiger Straße. Im Einmündungsbereich Hermesstraße/Am Kastell erneuern die Stadtwerke Versorgungsleitungen. Am Dienstagvormittag war die Fahrspur stadtauswärts gesperrt worden. Der Verkehr kann seitdem die Baustelle nur noch einspurig passieren.
Nach Einschätzung der Polizei hätten im abendlichen Berufsverkehr viele Autofahrer den Vorrang des Gegenverkehrs nicht beachtet und damit das Nadelöhr vollends blockiert. Folge: Rückstaus in beide Richtungen, die sich bald auch bis auf die Moseluferstrecke ausgewirkt haben.
Besonders betroffen waren Stadtbus-Kunden. Heute Abend soll der Spuk ein Ende haben. Die Stadtwerke kündigten gestern Nachmittag an, die Baugrube werde in der Nacht geschlossen. Heute Vormittag sollen Schotter und Asphalt aufgebracht werden. Stadtwerke-Pressesprecher Carsten Grasmück: "Wenn die Fahrbahndecke ausgekühlt ist, ist die zweite Fahrspur sofort wieder nutzbar." rm.