Teddy will nach Hause

Teddybär, Blutzuckermessgerät, Fahrräder — und kein Besitzer in Sicht. Das alles sind Fundsachen, die sich im Keller der Stadtverwaltung Wittlich stapeln. Manche davon kommen zur jährlichen Versteigerung am Mittwoch, 16. August, 14 Uhr.

Wittlich. Nicht jeder, der sucht, findet auch. So mancher, weil er es versäumt, im Fundbüro Wittlich nachzufragen. Dort bleibt einiges liegen, was ehrliche Finder abgegeben haben — und wird schließlich versteigert. Während die entlaufene Schildkröte von ihrem Besitzer wieder mit nach Hause genommen wurde, liegt das vier Meter lange PVC-Wasserrohr immer noch im Keller des Stadthauses Wittlich. 134 Einzelartikel hat das Fundbüro derzeit dort gelagert, die Schlüssel ausgenommen. Schlüssel, Brillen, Fahrräder und Schmuck sind die häufigsten Fundsachen. Aber auch Blutzuckermessgerät, Kompressionsstrümpfe, Krückstock oder Nordic-Walking-Stöcke, Teddybär, Goldhamster oder Kaninchen werden von Findern abgegeben. Da passiert es auch schon mal, dass die für immer verschwunden geglaubte Perlenkette von der Frau in der Nachbarschaft der Besitzerin zum Fundbüro gebracht wird und heute wieder die Eigentümerin schmückt. Und auch heutzutage gibt es noch ehrliche Menschen, die Bargeld zum Fundbüro bringen.

Am Mittwoch, 26. August, 14 Uhr findet die jährliche Versteigerung des Fundbüros Wittlich statt. Die Fundgegenstände aus der Zeit vom 1. Januar 2008 bis 1. Dezember 2008 werden öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung hinter dem Stadthaus, Schlossstraße 11, in Wittlich versteigert. Sie können eine halbe Stunde vor Beginn der Versteigerung besichtigt werden. Nicht versteigerte Sachen werden entweder verkauft oder in caritative Einrichtungen gegeben.

Findet jemand zum Beispiel Schmuck und gibt ihn im Fundbüro Wittlich ab, wird eine genaue Fundanzeige aufgenommen. Um den Schmuck wiederzubekommen, muss der Eigentümer nachweisen können, dass er ihm wirklich gehört. So muss er beispielsweise Aussehen, Verlustort und -zeitpunkt angeben oder sogar einen schriftlichen Nachweis liefern. Die Verwaltungsgebühr kostet 2,60 Euro. Ein Finderlohn muss nicht zwingend bezahlt werden. Ein halbes Jahr werden Schmuck und Co. aufbewahrt. Holt ihn bis dahin niemand ab, darf der Finder ihn behalten.

Es können nicht nur Fund-, sondern auch Verlustanzeigen aufgegeben werden. Derzeit hat die Stadtverwaltung Wittlich 47 solcher "Suchmeldungen" gespeichert. So wird zum Beispiel ein Schmusetuch vermisst.

Herrenlose Tiere werden ins Tierheim gebracht



Herrenlose Tiere werden in der Regel ins Eifeltierheim Altrich gegeben, wenn sich der Finder nicht erbarmt und um das Tier kümmert. Hunde werden in der Tierpension Koch in Wittlich versorgt. Wird das Tier vom Herrchen im Tierheim abgeholt, muss dieser für die entstandenen Kosten aufkommen.

Der kleine, braune, einäugige Teddybär harrt nun schon Monate lang im dunklen Keller aus. Vielleicht meldet sich sein Besitzer ja noch. Oder er findet bei der Versteigerung im nächsten Jahr ein neues Zuhause.

Eine Auflistung der einzelnen Fundsachen ist auch über die städtische Internetseite www.wittlich.de zu finden. Es können auch Verlustanzeigen über diese Seite aufgegeben werden.

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