Temporausch auch mal in Gegenrichtung

Wittlich · 20 000 Besucher kommen über das Jahr verteilt: Die Karthalle in Wittlich brummt, seit Tomas Sapas sie übernommen und modernisiert hat. Zudem ist die Anlage in der Region Trier konkurrenzlos. Der TV machte einen Boxenstopp bei den Sportlern auf heißen Reifen.

 Direkt nach der Fahrt geht der Blick zur Anzeige, um zu sehen, wer der Schnellste war. TV-Foto: Eileen Blädel

Direkt nach der Fahrt geht der Blick zur Anzeige, um zu sehen, wer der Schnellste war. TV-Foto: Eileen Blädel

Wittlich. Geschwindigkeit - darum geht es, wenn diese Fünf in ihren Karts sitzen: Andreas, Gerd, Rolf, Uwe und Horst. Die Männer aus Lüxem und Klausen kommen alle zwei Wochen in die Wittlicher Karthalle - die meisten von ihnen seit mehr als zwölf Jahren. Warum? "Ja, weil\'s Spaß macht", sagen sie.
Spaß machen das Zusammensein, das Fahren und das Sich-Messen - im wörtlichen Sinn: "Es geht weniger darum, wer als Erstes ins Ziel kommt, sondern darum, wer die beste Zeit hat", erklärt Andreas. Ist das Männersache? "Unsere Frauen fahren auch schon mal mit", meint Gerd. "Aber die gewinnen nicht."
Formel 1, Motorsport - die Männer interessieren sich auch sonst für alles, was schnell ist. Selbst hinter dem Lenkrad zu sitzen sei aber auch anstrengend. "Nach zehn Minuten ist man nassgeschwitzt. Wer das nicht regelmäßig macht, hat hinterher auch Muskelkater", erklärt Gerd.
Motorsport ist Leidenschaft - das sagt auch Tomas Sapas, Eigentümer der Karthalle: "Deshalb fährt man." Seit 17 Jahren gibt es die Karthalle in der Otto-Hahn-Straße in Wittlich. Sapas hatte sie vor sieben Jahren gepachtet, seit vergangenem Sommer gehört sie ihm. "Am Anfang habe ich mich noch jeden Tag ins Kart gesetzt", erzählt er. Inzwischen fahre er etwa einmal im Monat.
Gerade zu Beginn habe er viel in die Modernisierung der Fahrbahn investiert. Und das habe sich auch gelohnt: Die Besucherzahlen hätten sich gesteigert. Mittlerweile kommen etwa 20 000 Leute pro Jahr. Hauptsaison sei eigentlich im Winter. "Aber dadurch, dass im Sommer viele Touristen in der Region sind, haben wir eigentlich keine größere Lücke", erklärt Sapas. Die Halle funktioniere außerdem durch das große Einzugsgebiet. Konkurrenz hat das Wittlicher Freizeitangebot ansonsten nur durch Angebote auf dem Nürburgring, in St. Vith und im Saarland.
Auch Prominenz zieht es immer wieder mal auf die Bahn: "Luca Ludwig von GT Masters war schon bei einem Rennen mit dabei, und die Basketballer der TBB waren auch vor kurzem hier", erzählt Sapas. Was das Publikum angeht, gebe es keinen typischen Besucher. "Vom Kind bis zum 70-Jährigen ist alles dabei, auch Frauen kommen zu uns", sagt Sapas.
Eigentlich geht es im Uhrzeigersinn über die Strecke. Aber weil Andreas und seine Freunde schon so lange Gäste sind, dürfen sie auch andersrum fahren. Auch das ist mittlerweile eine Tradition geworden - genauso wie das gemeinsame Bier hinterher.
Extra

2800 Quadratmeter groß ist die Karthalle in Wittlich, die Fahrbahn selbst hat 2000 Quadratmeter. Mit Karts der Marke Sodi geht es über die 300 Meter lange Strecke. Die Fahrzeuge verfügen über 200-Kubik-Motoren, sechseinhalb PS und werden mehr als 45 Kilometer pro Stunde schnell. In der Halle werden die SWS-Kartmeisterschaften und die Winterkarttrophy ausgetragen. Für Anfänger werden Kurse angeboten. Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags von 16 bis 22 Uhr (von Oktober bis Februar dienstags bis donnerstags bis 21 Uhr), freitags von 16 bis 23 Uhr, samstags von 12 bis 23 Uhr, sonn- und feiertags von 12 bis 22 Uhr. Montag ist Ruhetag. Während der Ferien ist immer ab 12 Uhr geöffnet. eib Weitere Infos im Internet unter karthalle-wittlich.de

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