Teuer, aber wertvoll

HIMMEROD. (HG) Zum Thema "Kulturland Rheinland-Pfalz" referierte Jürgen Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, in der "Alten Mühle" der Abtei Himmerod.

Was ist uns unsere Kultur und die Arbeit derjenigen, die sie uns näher bringen wert, und wie sollen wir mit dem wertvollen Gut umgehen? Fragen über Fragen, die manchmal gar nicht so leicht zu lösen sind, besonders in Zeiten leerer kommunaler und staatlicher Kassen. Gerade Rheinland-Pfalz ist eines der kulturell reichsten Bundesländer. Doch eines ist klar: Kultur ist teuer, aber sie ist es im Hinblick auf unsere Vergangenheit und Zukunft auch wert. "Wir leben mit unserer Vergangenheit, sind auch nur erklärbar mit ihr und müssen uns mit ihr auseinander setzen", sagte Minister Zöllner. Das sollte besonders den jungen Menschen früh genug nahe gebracht werden. Zöllner: "Man muss die jungen Leute schon im frühen Stadium an die Kultur heranführen, denn sie sind das Publikum von später. Allerdings muss man auch akzeptieren, dass man Jugendliche nicht immer in die Tempel der Kultur hineinbekommt." Der Umgang mit der Kultur ist heute manchmal schwer. "Kultur ist ein Wirtschaftsfaktor, ohne diese Basis wird nichts von Erfolg sein. Kultur ist kein Selbstläufer", sagte Zöllner. Ob Bauerntheater, Bilderausstellungen oder Musikdarbietungen, die Kultur leiste immer einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. "Ohne die Basis läuft es aber überhaupt nicht, wir müssen dafür sorgen, dass die Breite nicht zu kurz kommt, aber auch die Spitze nicht. Allerdings sollte die Politik sich nicht zu viel in die Kultur einmischen, sondern nur die Rahmenbedingungen stellen und darauf achten, dass Kultur nicht die Sache von wenigen ist". Auch wenn das Land viele finanzielle Hilfen gibt fordert Zöllner, "dass wir die Kultur auf wirtschaftliche Effizienz trimmen müssen". Selbstregulierung, Wettbewerb untereinander, Hilfe zur Selbsthilfe, Bündnisse mit Partnern aus Akzeptanz in der Gesellschaft waren einige der Schlagworte des Ministers hierzu. "Das heißt aber nicht, dass wir uns aus der Verantwortung verabschieden wollen", beruhigte Zöllner. Er erinnerte dabei an die Konstantin-Ausstellung 2007 in Trier, die vom Land finanziert und Trier und die Region in den weltweiten Blickpunkt rücken wird. Die Unterstützung der Kommunen für die kulturelle Arbeit begrüßte der Minister ("es kann gar nicht genug Kultur sein aus der kommunalen Kasse"), wohlwissentlich, dass auch diese Kassen leer sind und es für die Kommunen immer schwerer wird, Vereine zu unterstützen sowie Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Patentrezepte zur Lösung der Probleme im kulturellen Bereich hatte Zöllner auch nicht immer zur Hand. Seine Erkenntnis lautet: "Nur derjenige, der weiß wo er steht, ist in der Lage, mit der Zukunft ohne Ängste umzugehen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort