Party machen, Spaß haben - dazu gehört schon bei vielen Jugendlichen der Konsum von Alkohol. Besonders beliebt: die süßen "Alcopops". Die seit dem 1. August geltende Sondersteuer (siehe Hintergrund) auf Alcopops macht sich bemerkbar. Dadurch ergeben sich bei den "Marken-Alcopops" Preise bis zu drei Euro. "Je teurer, desto weniger würde ich das kaufen. Da ist Cola-Bier oder sogar alkoholfreie Limonade billiger. Der Preis macht's halt", denkt ein junger Wittlicher. "Es ist ja nicht immer nur eine Flasche. Nur die wenigsten von meinen Freunden könnten sich das dann noch leisten", meint ein Schüler zur neuen Preislage. Was einige nicht wissen: Die modernen Mixgetränke auf Wodka- oder Schnapsbasis sind erst ab 18 Jahre freigegeben. Hohe Geldstrafen stehen inzwischen auf Verkauf solcher Getränke an Jugendliche. Und der Handel reagiert, auch wenn die jungen Verbraucher darüber schon einmal unzufrieden sind. "Oft kommt es vor, dass sich junge Erwachsene beschweren, dass wir hier die Pässe überprüfen müssen", erzählt eine Verkäuferin im Wittlicher Sparmarkt. Alter hin oder her: Wer unbedingt an Alcopops kommen will, kann die üblichen Kontrollen umgehen, private Feste sind nur ein Beispiel. "Auf Parties spielte das bisher nie eine große Rolle, entweder hat man es einfach am Getränkestand bekommen, oder ältere Freunde hatten die ein oder andere Flasche dabei", meint dazu eine 16-jährige Jugendliche. Und natürlich fehlen die Trendgetränke nicht auf Großveranstaltungen. "Gerade Fest- und Großveranstaltungen sind die größten Abnehmer von Alcopops", bestätigt ein Sprecher von Beckhäuser Elsen, einem Getränkegroßmarkt in Wittlich. Die Folgen des jungen Konsums sind nicht ungefährlich: Eine neue, europaweit durchgeführte Studie zeigt, dass die deutsche Jugend weit vorne dasteht, geht es um die Menge des jährlichen Alkoholkonsums. Und die Experten suchen nach den Gründen des Booms gerade bei den Alcopops. Die Jugendlichen wissen die Antwort: "Der süße Geschmack ist einfach cool. Bier ist bitter und irgendwie mag ich so etwas nicht", sagt eine Schülerin. Ein weiterer Jugendlicher meint: "Völlig klar, das ist im Moment im Trend, deswegen trinken es alle. Ich halte mich da aber eher zurück. Volltrunken zu sein, ist für mich eher ein Zeichen von Dummheit. Probiert hab ich das aber auch schon mal." Die Meinungen gehen stark auseinander, auf richtige Betroffenheit stößt man seltener, geradezu unwichtig ist manchen die Gefährlichkeit der Alcopops: "Mir ist doch egal, was ich abends trinke, solange die Stimmung stimmt.", meint ein 18-Jähriger. Wie die neuen Preise den Alkoholkonsum beeinflussen, bleibt abzuwarten. Die Industrie sucht für ihre Produkte schon neue Wege (siehe Hintergrund).