Thalfang investiert in neuen Jugendraum

Thalfang · Die Ortsgemeinde Thalfang will in diesem Jahr in einen neuen Jugendraum in der Festhalle investieren. Sie will auch einige Reparaturen und Sanierungen vornehmen. Die Teilnahme am Entschuldungsfonds und das ins Minus rutschende Gemeindevermögen zeigen aber Grenzen auf.

Thalfang. In diesem Jahr will die Ortsgemeinde Thalfang etliche dringende Reparaturen anpacken. So sollen Fahrbahnrisse und Treppenstufen am Villeneuver Platz ausgebessert werden.
Das Pflaster des Saarstraßen-Gehwegs hat sich abgesenkt und drückt gegen die entlang des Platzes verlaufenden Stufen. Die Stolperfallen sollen möglichst schnell beseitigt werden. Saniert werden zudem Dach und Kamin der Grillhütte sowie eine Dachfläche des Bauhofs, der eventuell eine weitere Photovoltaikanlage erhält.
Auch in die Thalfanger Festhalle soll laut Ortsbürgermeister Burkhard Graul investiert werden. Sie wird für 30 000 Euro energetisch saniert, und im Erdgeschoss wird ein Jugendraum, der seit etwa sechs Jahren im Ort fehlt, für 20 000 Euro eingerichtet.
Für einen neuen Gemeinde-Pritschenwagen sind zudem 25 000 Euro vorgesehen. Für das aktuelle, etwa 16 Jahre alte Auto stehen höhere Reparaturkosten an. Außerdem hofft Graul, die sechs Baugrundstücke im Hohlweidenbruch im Ortsteil Bäsch in diesem Jahr erschließen zu können.
Zuschüsse von Stiftung


Große Sprünge kann sich die Gemeinde, die am Entschuldungsfonds des Landes teilnimmt, nicht erlauben. 15 Jahre lang muss sie dafür jährlich 29 657 Euro aufbringen - durch zusätzliche Einnahmen oder Einsparungen. Ermöglichen sollen das Zuschüsse der örtlichen Weirich-Daubenfeld-Stiftung und die kürzliche Erhöhung der Steuerhebesätze.
Das Land steuert zu der Eindrittel-Tilgung weitere Zweidrittel bei. Trotz der Sparbestrebungen bleibt der Gemeinde eins nicht erspart: Ihr Eigenkapital, die Summe aller Vermögenswerte abzüglich aller Verbindlichkeiten, wird wohl in diesem Jahr negativ. Ende 2011 waren es noch 763 000 Euro plus.
Zwei Jahre später wird mit einem Minus von 178 000 Euro gerechnet. Für ein Wirtschaftsunternehmen würde das die Insolvenz bedeuten. Kommunen müssen ihre Pflichten hingegen auch dann erfüllen, wenn ihre Einnahmen dafür nicht ausreichen. Für Graul gibt es nur einen Weg aus dem Dilemma, einen kommunalen Finanzausgleich: "Es muss etwas passieren, dass die Kommunen wieder eigenständig handeln können."
Hohe Umlagen


Erheblichen Anteil an der Misere hätten die hohen Umlagelasten: "Das sind unsere größten Ausgaben." Der Kreis erhebt 45,7 Prozent, die in Aufgaben wie Straßenbau oder Feuerwehr fließen, die Verbandsgemeinde Thalfang 44,59 Prozent - einschließlich Umlagen für Schulen.
Als einzigen Hoffnungsschimmer nennt Graul die Windkraft. Pro Anlage können Kommunen mit etwa 40 000 Euro Pachteinnahmen rechnen. Auf Thalfanger Land könnten sich zwei oder drei Anlagen drehen, sieben bis neun weitere auf Flächen des Zweckverbands der zwölf Gemeinden. An dessen Ausgaben und Einnahmen ist Thalfang mit rund 25 Prozent beteiligt.
Die Gemeinde Thalfang hofft daher auf in ihrem Sinn positive Entscheidungen der Planungsgemeinschaft Trier, die im Entwicklungsplan des Landes detaillierte Grenzen für Windkraftflächen ziehen wird. urs

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