Thalfang will noch mehr Energie sparen

Thalfang · Thalfang und weitere vier Orte in der Verbandsgemeinde wollen sich als Bio-Energiedorf profilieren. Denn das Land hat für die Region Hahn-Hunsrück einen Wettbewerb ausgeschrieben, um die Energieeffizienz der Hunsrückgemeinden zu verbessern.

 Auf zahlreichen Dächern in Thalfang sind bereits Photovoltaikanlagen montiert, so wie hier in Bäsch. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Auf zahlreichen Dächern in Thalfang sind bereits Photovoltaikanlagen montiert, so wie hier in Bäsch. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Thalfang. Die Gemeinde Thalfang will in Sachen Energieerzeugung neue Wege gehen. "Wir wollen unsere regional verfügbaren Potenziale stärker nutzen", sagt Ortsbürgermeister Burkhard Graul. Dazu zählt er die Photovoltaikanlagen, die im Dorf vorhanden sind. "Auf 30 Prozent der Dachflächen stehen bereits Anlagen", sagt er. Weiterhin nennt er die Bio-Energie und das Nahwärmenetz, das die Abwärme der Molkerei Hochwald Foods bereits in 19 Privathäuser sowie in öffentliche Gebäude wie den Kindergarten Regenbogen, das Rathaus und das Erholungs- und Gesundheitszentrum leitet und dort die Heizungen unterstützt.Geld für Energie soll in VG bleiben


Pro Jahr gehen etwa zehn Millionen Euro, die für Energiekosten anfallen, aus der VG Thalfang weg, sagt der Ortsbürgermeister. "Die sollen möglichst in der Region bleiben", sagt er. Als mögliches Beispiel nennt er ein Blockheizkraftwerk, das Grundschule und Kindergarten Arche Noah gleichzeitig mit Wärme versorgen könnte.
Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt, sagt VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer. "Wieso bauen Bürger nicht gemeinsam ein Blockheizkraftwerk, mit dem sie ihre Privathäuser heizen?", fragt er. Landwirte könnten zudem in Biogasanlagen investieren.
Graul setzt zusätzlich auf Energiesparen. Potenziale dafür sieht er bei Gebäuden und der Ortsbeleuchtung. Das Ifas-Institut in Birkenfeld hat 2010 ermittelt, dass im Luftkurort Thalfang ein Energieeinsparpotenzial von 50 Prozent bestehe.
Wie kommt es zu dem Engagement der Ortsgemeinde, die bereits 2011 mit dem Umweltpreis des Landes ausgezeichnet worden ist? Anlass ist ein Wettbewerb des Landes zur Stärkung der Region Hahn-Hunsrück. Ziel des Wettbewerbs ist es, in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Cochem-Zell und Rhein-Hunsrück anhand von Machbarkeitsstudien zukunftsweisende Entwicklungen anzustoßen.
Thalfang hat sich mit seinen Vorstellungen zum Bio-Energiedorf beworben, genauso wie Gräfendhron, Horath, Heidenburg und Neunkirchen. Sollte Thalfang zu den ausgewählten Dörfern gehören, dann wird eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, die 44 000 Euro kostet. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei 6000 Euro.
Zusagen des Landes gibt es bereits für zwei Projekte in Morbach: Die Einheitsgemeinde erhält vom Land für die Untersuchungen zu einem Nahwärmenetz, das die Wärme, die in den Kühlanlagen des Lebensmittelgroßhändlers Mettler entsteht, zum Schwimmbad und in die Integrierte Gesamtschule weiterleitet, 50 000 Euro und für eine Photovoltaikanlage am Kindergarten Morbach 24 000 Euro (der TV berichtete am 2. Dezember).

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