Thalfanger ermitteln Mörderin

Thalfang · Einen Krimi, wie es ihn nur einmal geben kann, erlebten rund 80 Zuschauer im Thalfanger Haus der Begegnung. Das Improvisationstheater Spontat aus Trier entwickelte mit dem Publikum zusammen die Geschichte, die immer mehr Eigendynamik entwickelte ein mordsmäßiger Spaß.

 Ein Leichenfund auf der Bühne im Haus der Begegnung: die Spontat-Darsteller suchen gemeinsam mit dem Publikum nach dem Täter.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ein Leichenfund auf der Bühne im Haus der Begegnung: die Spontat-Darsteller suchen gemeinsam mit dem Publikum nach dem Täter.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Thalfang. "Wir wissen noch nicht, wer wir sind und wie wir heißen", erklärt die Spielleiterin des Improvisationstheaters Spontat aus Trier, Hannah Swoboda, dem TV vor dem Auftritt im Thalfanger Haus der Begegnung.
Die sechs Protagonisten bekommen ihre Rollen im Stück "Bei Zuruf: Mord!" vom Publikum zugewiesen, und müssen sich spontan danach verhalten.
Diesen Spaß wollten sich rund 80 Zuschauer nicht entgehen lassen. Die Märker Senoritas holten die Truppe nach Thalfang, und Ortsbürgermeister Burkhard Graul meinte dazu: "Diese Kleinkunst passt genau in unser Kulturprogramm, in dem immer was Besonderes geboten wird."
Drei Verdächtige


Die Laiendarsteller spielen bereits im achten Jahr. Nach drei Motivszenen ist das Fundament der Geschichte gelegt. Es gibt ein Opfer, drei Verdächtige und die Polizei. Auf Zetteln, die von den Zuschauern im Foyer ausgefüllt wurden, stehen Handlungsanweisungen, die spontan befolgt werden müssen. "Natürlich hat das alles keinen Anspruch auf einen Realitätsbezug", sagt Spielleiterin Swoboda. Der Reiz sind die Skurrilität und der Wortwitz der Spieler. Doch die Regie führen die Zuschauer, die das Opfer Gangolf (Dietmar Heylmann) zum Tatortreiniger machen, von dem die Putzfrau Steffi (Karin Pütz) glaubt, dass er ihr die Arbeit wegnimmt. Saunabetreiberin Frieda (Susanne Buck) beschwert sich über ihn, weil er in der gemischten Sauna "immer so guckt".
Daraufhin erpresst er die hoch verschuldete Jungunternehmerin mit Beziehungen zu ihren Kreditgebern. Und schließlich ist da noch die fanatische Katzenliebhaberin Uschi (Hannah Swoboda), deren tote Muschi einfach so von Gangolf entsorgt wurde, anstatt nach schamanischem Ritual beigesetzt zu werden. Kommissarin Elvira (Karin Jostock) und Assistent Paul (Max König) verhören die Verdächtigen.
Nächster Auftritt in der Tufa


"Die Künstler sind super spontan. Man kann mitmachen und hat immer was zu lachen", freut sich Zuschauer Andreas Vochtel (51) aus Thalfang. Karin Kolz (49) aus Heidenburg findet die entwickelte Story total spannend: "Da muss man sich viele Gedanken machen, ob man mit seinem Verdacht richtig liegt."
Am Schluss war die Täterin ermittelt: Die Saunabetreiberin hatte dem Opfer Luft in die Venen gespritzt.
Die Geschichte ist im wahrsten Sinne des Wortes einmalig, denn beim nächsten Auftritt am 4. Mai in der Trierer Tufa entwickelt ein anderes Publikum wieder ein anderes Szenario.
Weitere Infos rund um die spontane Theatertruppe gibt es im Internet unter www.spontat.de

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