THEATER

WITTLICH/TRIER. Am Freitag ist Premiere, dann wird die Theatergruppe "Fire-Abend" das Publikum ins Hotel "Fawlty Towers" einladen. Die Schauspieler, von denen einige aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich kommen, haben schon bei den Proben viel Spaß.

"Basil Fawlty", bereits bei der Begrüßung ist Elmar Köcher so in seine Rolle geschlüpft, dass er sich mit dem Namen des Hotel- Inhabers in dem Schauspiel "Fawlty Towers" vorstellt. Noch trägt der Wittlicher Gymnasiallehrer "normale" Kleidung, aber schon wenig später deutet eine Krawatte in schrillen Rosa- und Pinktönen an, dass er sich in einen offenbar etwas kauzigen Engländer verwandelt. Auch die übrigen Mitglieder der Schauspieltruppe werden schnell zu Figuren des Schauspiels. Sandra Karl, die Leiterin des Ensembles, zieht eine schwarze Perücke auf und trägt eine riesige Brille in Schmetterlingsform. Sie schlüpft in die Rolle von Sybil Fawlty, die äußerst dominante Ehefrau des Hotelinhabers. Martin Gesthuisen ist mit einer großen Requisitenkiste zur Tuchfabrik gekommen, aus der sich alle die passenden Perücken, Kleidungsstücke und eben auch Brillen für ihre Rollen aussuchen können. Mit dabei ist, wie es sich bei einem richtig englischen Stück gehört, natürlich auch ein Porträt der Queen. "Wir sind alle Freunde des schwarzen Humors" erklärt Sandra Karl, warum man mit "Fawlty Towers" ein Stück des britischen Komikers John Cleese, der unter anderem mit der Gruppe Monty Python bekannt wurde, gewählt hat. Das Stück, das jetzt in der Tufa aufgeführt wird, geht zurück auf eine Fernsehserie, bei der Cleese selber den Hotelinhaber Basil Fawlty verkörperte. Die Älteste ist 80, die Jüngste 20 Jahre

Die Theatergruppe setzt sich zusammen aus Laien und halb professionellen Schauspielern. Sandra Karl freut sich besonders darüber, dass sie mit "Fire-Abend" viele Generationen unter einen Hut bringen kann. "Dagmar ist die Älteste mit 80 Jahren", erzählt sie über Dagmar Oye, die sich bereits mit Hut und Cape in eine feine englische Dame verwandelt hat. Die jüngsten Mitglieder sind Anfang 20, darunter auch einige ehemalige Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums. Elmar Köcher, der dort auch die Theatergruppe leitet, animierte die jungen Leute, die heute in Trier studieren, mit Erfolg dazu, auch nach der Schulzeit noch zu schauspielern. Hervorgegangen ist das Ensemble "Fire-Abend" aus einem Straßentheater, erzählt Sandra Karl. Seit 2001 ist der Verein "Fire-Abend-Kultur e.V." Mitglied im Tufa-Dachverband. Häufig rekrutierte man die Schauspieler auch aus dem Jugendclub des Trierer Stadttheaters. Die Bandbreite des Ensembles reicht von Komödien über "Herz-Schmerz-Liebe", aber auch Literatur und Gesang. Auch politisches Kabarett will die Truppe auf die Bühne bringen. Sandra Karl selbst ist ausgebildete Schauspielerin. Sie kommt aus Frankfurt und lebt heute in Bausendorf. Sie gibt auch Schauspielunterricht an Schulen und arbeitet bei Jugendprojekten der Tufa als Dozentin. Und auch in die Rolle des Clowns schlüpft sie immer mal wieder.

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