„Die Tierärzte – Retter mit Herz“ Tiermediziner aus Bernkastel-Kues sind Teil von ARD-Serie

Bernkastel-Kues/Thalfang · Das Erste zeigt in seinem Programm und in der Mediathek derzeit die Serie „Die Tierärzte – Retter mit Herz“, in der auch ein Praxis-Team aus Bernkastel-Kues vertreten ist.

 Yasmin Diepenbruck untersucht eine herrenlose Hündin aus Thalfang.

Yasmin Diepenbruck untersucht eine herrenlose Hündin aus Thalfang.

Foto: TV/ARD

„Eines Tages klingelte das Telefon, und das Fernsehen fragte, ob sie bei uns drehen können,“ erzählt Yasmin Diepenbruck aus Bernkastel-Kues, die gemeinsam mit Tobias Neuberger eine Kleintierpraxis im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel betreibt. Ein Produktionsteam hatte in ganz Deutschland nach Tierarztpraxen gesucht, um dort eine mehrteilige Doku-Serie zu drehen.

„Tierärzte – Retter mit Herz“ läuft seit Ende Mai im Ersten, die Serie mit 30 Teilen ist zudem auch in der Mediathek abrufbar. Die Serie spielt auf Sylt, in Hamburg, im Landkreis Lüneburg, in Karlsruhe, Starnberg, Moosburg und in Bernkastel-Kues. 20 Mal sind Fälle aus der Bernkastel-Kueser Praxis zu sehen. Dabei handelt es sich nicht um gespielte Fälle, sondern um Original-Szenen mit Tierhaltern und Tieren aus der Region, deren Einverständnis vor dem Dreh abgefragt wurde.

Da bringt zum Beispiel die Tierhilfe Thalfang eine streunende Chihuahua-Hündin vorbei. Sie muss natürlich vor einer Weiter-Vermittlung untersucht werden, um zum Beispiel festzustellen, ob sie trächtig ist. All diese Arbeiten werden in der Tierarztpraxis erledigt – zwar nicht kostenlos, da die Ärzte die Gebührenordnung befolgen müssen, aber dafür gibt es im Gegenzug eine Spende an die Tierhilfe.

Es sind viele kleinere Episoden, die den Reiz der Serie ausmachen. „Es ist das menschliche Element, das die Serie ausmacht. Uns hat das Drehen viel Spaß bereitet, auch wenn die Arbeitszeit sich für eine Behandlung dadurch natürlich meistens verdoppelt hat,“ erzählt Yasmin Diepenbruck. Im März vergangenen Jahres sei der erste Kontakt entstanden. „Die kamen wirklich auf uns zu, wir haben uns nicht beworben,“ versichert die Tierärztin.

An 35 Tagen wurde dann im vergangenen Jahr live in der Praxis gedreht. Das war natürlich aufwendig – und vor allem waren im Vorfeld viele Gespräche notwendig: Zum einen mussten die Tierhalter um ihr Einverständnis gebeten werden, zum anderen musste auch das gesamte Praxisteam mitmachen. „Als dann die ersten Folgen gedreht waren, lief es prima. Das war auch für die Angestellten klasse, die haben toll mitgemacht“, sagt Tobias Neuberger.

„Ich fand den Perspektivwechsel spannend. Die Begeisterung aus den frühen Berufsjahren kam auch wieder zurück, man kam aus der Routine heraus. Das gibt ein Gefühl für Wertschätzung, auch für die Mitarbeiter“, findet Diepenbruck. Die Serie erkläre auch die Arbeit der Tierärzte und deren Anspruch an ihren Beruf. „Man kann zum Beispiel schon sehen, ob ein Tier Schmerzen hat. Man muss sich in das Tier hineinversetzen, es im Raum, auf dem Tisch beobachten, die Körperhaltung beachten,“ sagt Diepenbruck. Und Tobias Neuberger ergänzt: „Manche Leute brauchen auch den Rat eines Tierarztes. Das wird dann wichtig, wenn ein Tier alt wird und sterben könnte.

Tierhalter brauchen dann eine wissenschaftlich fundierte Information: Will man selbst solange noch leben oder so zugrunde gehen. Das medizinisch Mögliche muss mit dem Tierschutz verbunden werden. Das versuchen wir den Leuten zu vermitteln.“

Besonders in den letzten Tagen im Leben eines Tieres sei das wichtig, wenn es darum geht, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann es möglicherweise eingeschläfert werden soll, um es vor schlimmen Schmerzen zu schützen und ein friedvolles Ende herbeizuführen. Da müssen Tierärzte auch zu Psychologen werden – nicht nur für die Tiere, sondern auch für deren Halter.

So gehe es in der Serie eben nicht nur um Unterhaltung, sondern auch um Information und Aufklärung über den Beruf und das Verhältnis von Mensch zu Tier. „Es ist schön, auf diese Weise etwas Begeisterung für Tiere weiterzugeben. Das gilt übrigens auch für alle Tiere. Die Wertigkeit ist für alle Tiere gleich – vom Schwein bis zur Katze. Und deshalb sollte man auch mit etwas mehr Nachdenken sein Fleisch kaufen,“ sagt Diepenbruck.

 Der Rat eines Tierarztes wird geschätzt, weiß Tobias Neuberger (rechts). Auf dem linken Foto bereitet er eine Operation vor.

Der Rat eines Tierarztes wird geschätzt, weiß Tobias Neuberger (rechts). Auf dem linken Foto bereitet er eine Operation vor.

Foto: TV/ARD
 Tieraertze. Foto: ARD

Tieraertze. Foto: ARD

Foto: TV/ARD

Dokutainment-Serie „Die Tierärzte – Retter mit Herz“ - montags bis freitags um 16.10 Uhr im Ersten und in der Mediathek

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