Toben, turnen und matschen

LIESER. Mehr Platz, generalüberholte Räume und eine Ganztagsbetreuung für 15 Kinder: Die Kindertagesstätte Lieser hat ihr Aussehen innerhalb von neun Monaten komplett geändert.

Binnen kürzester Zeit hat die Gemeinde Lieser neue Zeiten für ihren Nachwuchs eingeläutet. Der Um- und Anbau ihres Kindergartens macht diesen fit für die Ganztagsbetreuung. 15 Plätze stehen dort jetzt zur Verfügung. Und das in Verbindung mit "bedarfsgerechten und flexiblen Öffnungszeiten", wie die Kreisbeigeordnete Irma Römer erläutert. Verlässliche Kinderbetreuungsangebote erleichterten jungen Familien das Ja zum Kind, das für die Gesellschaft so wichtig sei, sagt sie. Doch die Kindertagesstätte, die mehr Platz, aber auch neue Fenster, Böden und einen frischen Anstrich erhielt, soll noch schöner werden. So sind im Außenbereich überdachte Spielflächen vorgesehen. Außerdem sei die Gestaltung der Räume nicht fix, erläuterte Monika Schmitz, die Leiterin der Kindertagesstätte St. Petrus. Sie werde, je nach Spielbedürfnis, stetig weiterentwickelt und umgestaltet. Das Plus für die Kinder: Mehr Platz zum Toben, Turnen und Matschen, aber auch für Bewegungsanreize, Rückzug und Entspannung. Schmitz: "Wir haben nun ein großes Haus, das wir mit den Kindern bespielen können." Kein Vergleich zu der ursprünglichen "Kinderverwahrschule", an die Ortsbürgermeister Gerhard Stettler bei der Einsegnung des Anbaus durch Definitor Georg Moritz erinnerte. Denn schon 1869 habe es dank der Waldbreitbacher Franziskanerinnen den ersten Kindergarten gegeben. Der jetzige Bau wurde 1960 eingeweiht. Seine Erweiterung hätte die Gemeinde aber kaum schultern können. Wäre da nicht der "Joker namens Onkel Tom" gewesen. Thomas Dorvat, ein englischer Feriengast, hatte den Kindergarten seines jahrelangen Urlaubsdomizils im Testament mit 40 000 Mark bedacht. Dieser Betrag spielte bei der Finanzierung des 125 000 Euro-Projekts eine wichtige Rolle - reduzierte sich doch dank privater Spenden von gesamt 22 500 Euro sowie durch den Kreis-Zuschuss von 37 500 Euro der Gemeindeanteil auf 65 000 Euro. Leo Wächter, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, hob das Tempo hervor, mit dem 50 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen worden seien. Nach dem Beschluss des Gemeinderats vom Juli 2003 liefen im Dezember 2004 die Arbeiten an. Den symbolischen Schlüssel in Form einer Torte übergab Gerhard Mehn vom gleichnamigen Ingenieurbüro, das Planung, Statik und Bauleitung inne hatte. Mehn dankte den zwölf beteiligten Firmen für die gute Zusammenarbeit und lobte die Gemeindearbeiter für ihre fachmännische Hilfe. Er glaube, dass mit der offenen Dachkonstruktion und dem freiliegenden Gebälk eine warme und gemütliche Atmosphäre geschaffen worden sei.

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