Tonnenweise Salz für einen späten Winter

WITTLICH. Nach dem Sturm, Schnee und Eis: Rund 6000 Tonnen Salz haben die Straßenmeistereien Wittlich und Manderscheid sowie die Autobahnmeisterei Wittlich und der städtische Bauhof insgesamt gelagert. Da nicht überall gleichzeitig gestreut werden kann, ist dennoch äußerste Vorsicht geboten, wenn es ab Mitte der Woche kälter wird, wie der Deutsche Wetterdienst in seiner aktuellen Vorhersage meldet.

Plötzlich auftretende Straßenglätte hat schon einige Autofahrer böse überrascht. Nicht immer bleibt es bei Blechschäden. Auf der Ehranger Brücke war vergangenes Jahr ein 22-Jähriger auf reifglatter Straße ins Schleudern geraten und gegen einen Lastwagen geprallt. Der junge Fahrer war sofort tot. Verwarn- und Bußgelder für fehlende Winterreifen

Um solche Unfälle zu verhindern, rät die Polizei Wittlich unbedingt Winterreifen zu montieren. Wichtig zu beachten ist auch: "Die Straßenverkehrsordnung wurde um eine Winterreifenregelung geändert, die diesen Winter zum ersten Mal greift", sagt Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Wittlich. Demnach müssen alle Fahrzeuge entsprechend der Witterung ausgerüstet werden. "Es handelt sich also um eine situationsabhängige Winterreifenpflicht, keine generelle Pflicht", erklärt Riemann. Für die Einschätzung der Witterungsverhältnisse ist zunächst der Autofahrer selbst verantwortlich. Kommt es allerdings zum Unfall oder sonstigen Verkehrsbehinderungen beurteilt die Polizei, ob das Fahrzeug entsprechend ausgerüstet war. "Bemerken Polizisten, dass die Räder eines Autos durchdrehen, der Bremsweg verlängert ist oder es Anfahrprobleme bei Steigungen gibt, kann das als Indiz dafür gewertet werden, dass die Bereifung nicht der Witterung angepasst ist", erklärt Riemann. In solchen Fällen können die Beamten seit diesem Winter erstmals ein Verwarngeld von 20 Euro verhängen. 40 Euro werden fällig, wenn ein Fahrzeug wegen nicht angepasster Bereifung den Verkehr behindert - etwa weil es am Straßenrand liegen blieb. Wie die neue Winterreifenregelung den Haftpflichtschutz beeinflusst, sollten Autofahrer bei ihrer Versicherung klären. Wer mit Sommerreifen von auftretendem Schneefall oder Eisglätte überrascht wird, sollte sein Fahrzeug schnell parken. Denn in der amtlichen Begründung zur Winterreifenregelung heißt es: "Damit soll auch die Pflicht klargestellt werden, dass Autofahrer mit unzureichender Winterausrüstung bei plötzlichem Wintereinbruch darauf verzichten müssen, am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen." Vorbereitungen für den Winter haben auch die Straßenmeistereien getroffen: "Je 800 Tonnen Salz halten wir in Wittlich und Hasborn für das Streuen der A 1 bereit", sagt Winfried Valerius, Leiter der Autobahnmeisterei Wittlich. 2500 Tonnen Streusalz lagern in den drei Hallen der Straßenmeisterei Manderscheid, die für die Straßen von Bleckhausen an der Grenze zum Kreis Daun, rund um Wittlich, bis nach Sehlem, Binsfeld und Spangdahlem zuständig ist. Hinzu kommen 1600 Tonnen Salz, mit denen die Straßenmeisterei Wittlich die Straßen in der Wittlicher Senke so wie auf der linken Moselseite von Longuich bis Reil sicher macht. Für das Stadtgebiet hält der städtische Bauhof mehr als 200 Tonnen Salz bereit. "Wir informieren uns über die aktuellen Wetterberichte und machen Kontrollfahrten", sagt Gerd Dreis, Leiter der Straßenmeisterei Manderscheid. Die Autobahnmeisterei arbeitet zusätzlich mit Sonden, die in die Straße eingelassen sind (siehe Extra). Regulär sind die Straßenmeisterei-Teams von 3 bis 22 Uhr im Einsatz. "Bei akuter Gefahr, sind wir auch die ganze Nacht unterwegs", sagt Valerius und betont: "Dass unsere Streufahrzeuge aber jegliche Straßenglätte verhindern können, ist eine Illusion." Die Straßenmeistereien bitten Autofahrer um Rücksicht, wenn es wegen Räumfahrzeugen nur langsam auf den Straßen voran geht. Mehr Tipps zum Autofahren im Winter lesen Sie auf SEITE 10

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