Tot Geglaubte leben länger

WITTLICH-WENGEROHR. (ger) Das Konzert der wieder erstarkten Wengerohrer Blaskapelle und des befreundeten Musikzuges aus Dortmund wurde zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Noch vor zwei Jahren war er tot geglaubt - jetzt hat er sich erneut eindrucksvoll zurückgemeldet: Der Musikverein Wengerohr fährt unter beinahe wieder vollen Segeln. Alte Hasen an der Tuba, am Schlagzeug und bei den Trompeten musizierten zusammen mit Neulingen bei den Klarinetten und Querflöten, ergänzt um Saxophone, Posaunen und Tenorhörner, zusammen annähernd 30 Musikanten. Homogenes, gleichzeitig betontes und dynamisches Zusammenspiel kennzeichnete das Konzert in der Aula der Dualen Oberschule Wengerohr. Die zarte Einleitung "Morning has broken" passte zum Neubeginn. Mit einem stimmigen Flöten-, Klarinetten- und Saxophonsatz, von jungen Mädchen gespielt, war Dirigent Hans-Klaus Junk auf die zahlenmäßige "Übermacht" von tiefem und hohem Blech vorbereitet. Sauber geblasene Trompeten und Tenorhörner stimmten mit ein. Tuba und Posaune zeigten ihr Können, das Schlagwerk war durchaus professionell bedient. Bei der Polka "Böhmischer Traum" kam typischer Blasmusik-Klang rüber. Die Umstellung von den rhythmischen Klängen der "Caribbean Variation" auf die Polka gelang. Moderator Uwe Werner informierte das applaudierfreudige Publikum über die Intentionen der Musikstücke. Mit "Another day in paradise", "La Storia" und "Westernhagen on Tour" endete der erste Teil. Dann konzertierten 17 Wengerohrer Nachwuchsmusikanten unter Leitung von Hans-Klaus Junk und bewiesen die wieder gefundene Musizierfreude. Vorsitzender Matthias Linden begrüßte den befreundeten Musikzug des Freien Sportvereins 1898 aus Dortmund. Die Verbindungen dorthin und das Motto des Abends "20 Jahre Freundschaft" war durch den berufsbedingten Wohnortwechsel des ehemaligen Wengerohrer Posaunisten Johannes Klein entstanden. Er musiziert seit 1984 in Dortmund. Die Dortmunder Kapelle ist ein Orchester der gehobenen Mittelstufe, das auch mit nur 20 mitgereisten Musikern anspruchsvolle Musik unter der Leitung von Anke Niehaus darzubieten wusste. Moderator Klaus Römermann erläuterte humorvoll die Musikstücke, darunter "The second Waltz" von Shostakovitch, Melodien aus dem Musical Grease und ein Abba-Medley. Das gemeinsame Spiel der Musikvereine Wengerohr und Dortmund mit dem Marsch "Freundschaftsklänge" beendete das Konzert. Fast 50 Musikanten rissen die Zuhörer zu Begeisterungs- und Zugaberufen hin. Einziger Wermutstropfen: Die Musiker hätten sich mehr Zuhörer gewünscht.

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