Tourismus Ansturm über Ostern bleibt aus - Nur wenige Touristen unterwegs (Fotos/Video)

Bernkastel-Wittlich · Insgesamt bleibt der Betrieb an Mosel, Eifel und Hunsrück über die Feiertage überschaubar. Doch gibt es einige wenige Ziele, die gut besucht sind.

  Sophie und Markus aus München genießen in Bernkastel-Kues ein Glas Riesling in der Sonne (oben links), während Charlotte aus Nürnberg und Sebastian aus Trier eine -Radtour entlang der Mosel machen (unten links). An der Burgruine Baldenau bei Morbach-Hundheim (oben rechts) sind die Besucherzahlen ebenso überschaubar wie am Rachtiger Moselufer, wo Wolfgang und Jutta Wannemacher aus Kempfeld an der Fischbude Station gemacht haben (unten rechts).

Sophie und Markus aus München genießen in Bernkastel-Kues ein Glas Riesling in der Sonne (oben links), während Charlotte aus Nürnberg und Sebastian aus Trier eine -Radtour entlang der Mosel machen (unten links). An der Burgruine Baldenau bei Morbach-Hundheim (oben rechts) sind die Besucherzahlen ebenso überschaubar wie am Rachtiger Moselufer, wo Wolfgang und Jutta Wannemacher aus Kempfeld an der Fischbude Station gemacht haben (unten rechts).

Foto: Christoph Strouvelle

Der große Osteransturm auf die touristischen Hotspots des Landkreises ist offenbar ausgeblieben. Ostersamstag waren nur wenige Sonnengenießer unterwegs. Und auch am Sonntag hielt sich der Andrang in Eifel, Mosel und Hunsrück in Grenzen.

Dabei waren vorab an Orten in benachbarten Landkreisen Attraktionen wie in Bremm der Calmont-Klettersteig, der durch die steilste Weinberglage Europas führt, gesperrt worden, genauso wie in Mörsdorf im Hunsrück die Hängebrücke Geierlay. Der Grund: Die Verantwortlichen hatten mit zu starkem Andrang gerechnet, so dass sich die coronabedingten Abstände nicht einhalten ließen.

Bernkastel-Kues Durch die Altstadt flanieren Sonntagmittag nur wenige Ausflügler, die die historische Atmosphäre genießen und die Auslagen der zahlreichen geöffneten Geschäfte betrachten. „Es ist weniger los als im Februar, als es so warm war“, sagt Stefano Mangione vom Eiscafé Bressanone. Er glaubt, dass die Appelle der Politik an die Leute, zu Hause zu bleiben, gewirkt haben. Dabei könnten sich die Leute mit einem Corona-Test einen schönen Sonntag machen. „Aber sie tun es nicht.“ Seine Angst: Die Leute könnten sich an die coronabedingten Einschränkungen gewöhnt haben.

Ostern Tourismus Landkreis Bernkastel-Wittlich
25 Bilder

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Gastwirt Michael Denzer vom Bitchen bietet für die Gäste, die sich auf die Stühle vor seinem Lokal setzen wollen, Schnelltests an. Karfreitag hätten 20 Personen dieses Angebot wahrgenommen, am Samstag 15, am Sonntag lediglich fünf. „Es ist wenig Betrieb. Nicht gut fürs Geschäft, aber gut für Corona“, sagt er.

Stefanie Krüll, die sich derzeit in den Kurkliniken aufhält, und ihr Besucher Frank Leminski genießen das ruhige Flair. „Man müsste alle touristischen Höhepunkte zu Corona-Zeiten besuchen“, sagen sie.

Zylinderhaus Man habe ein Zeichen setzen wollen und deshalb die Ausstellung geöffnet, sagt Oliver Peitz vom Zylinderhaus. „Es sind nicht die Zahlen, die wir gewöhnt sind“, sagt er über die Anzahl der Besucher. Man wolle zeigen, „dass es uns noch gibt.“ Die Gäste verlangten auch eine Gastronomie, die man jedoch wegen der hohen Auflagen geschlossen halte.

Ürzig In Ürzig ist der Wohnmobilstellplatz zwar offiziell gesperrt. Doch haben dort offensichtlich Camper aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland in knapp zehn Wohnmobilen von Samstag auf Sonntag übernachtet. „Wir nehmen viel Rücksicht und versuchen, Kontakte zu vermeiden“, sagt ein Paar aus Trier, das übernachtet hat und namentlich nicht genannt werden will. Sie haben an beiden Tagen eine Radtour unternommen. Charlotte aus Nürnberg und Sebastian aus Trier sind mit Zelt auf ihren Rädern von Trier nach Koblenz unterwegs. „Wir haben alles dabei“, sagen sie zur Frage der Verpflegung.

Wittlich Es ist ruhig in der Stadt. Am Sonntag bummeln nur wenige Menschen durch die Stadt. Die Eisdielen sind für Eis zum Mitnehmen geöffnet. Doch nur wenige kaufen sich eine Portion, um dieses beim Flanieren oder auf den Stufen der Lieser zu genießen. Auch dort haben sich nur wenige Leute niedergelassen.

Manderscheid Hier sorgen die einheimischen Mittelalterfreunde vor der Niederburg für das richtige Flair, so wie Burgherr Lukas von Manderscheid, der sich mit seinem Gast Tempelritter Felix von Zwickau ein kleines Schauduell liefert. „Für Samstagmittag ist viel los, mehr als die letzten Wochenenden“, sagt Lukas. „Wir gehen davon aus, dass Sonntag mehr Besucher kommen.“ 400 Leute hätten sich für diesen Tag angemeldet. „Die Leute freuen sich, dass wieder etwas ist“, sagt er.

So wie Iris Hollmann und Niklas Bersem aus Bonn, die im mittelalterlichen Gewand die Burg besichtigen. „Wir genießen, dass wir rausdürfen. Es ist für dieses Jahr das erste Mal, dass so etwas wieder erlaubt ist“, sagen sie. „Wir freuen uns, dass etwas gemacht wird, auch wenn es im kleinen Rahmen ist“, sagt Thomas Steffensky aus Niederstadtfeld.

Meerfelder Maar Hier stehen an Ostersamstag nur ein knappes Dutzend Fahrzeuge auf dem Wanderparkplatz. „Hier ist nicht viel los“, sagen zwei Frauen aus Bonn, die zum Wandern gekommen sind. „Wir genießen hier die Eifel, die wir vor der Tür haben.“

Burgruine Baldenau

Auch hier, in der Nähe von Morbach-Hundheim, stehen am Samstag nur vereinzelt Fahrzeuge von Spaziergängern, doch Ostersonntag kommen sichtlich mehr Wanderfreunde, die von hier aus die Traumschleife LandZeitTour gehen möchten. Am frühen Nachmittag parken einige Autos auf einer benachbarten Wiese, weil die beiden Parkplätze belegt sind. „Wir unternehmen trotz Corona eine Wanderung“, sagt eine Frau, die mit ihrer Familie aus Merzig hergekommen ist. Und der Apell der Politik, doch lieber zu Hause zu bleiben? „Im Wald und der Natur kann nichts passieren. Und der Hund muss auch einmal raus.“

„Durch Corona haben wir mit dem Wandern angefangen“, sagt Raffaela Jungblut aus Tawern. Es ist eine Mischung aus leichtem Sport und Umgebung kennen lernen.“ Ein Paar aus dem Westerwaldkreis hat an der Baldenau im Wohnmobil übernachtet. Die beiden genießen ihren „neudeutsch: Mikrourlaub“, sagen sie. Coronabedingt haben sie keine Sorge, denn sie versorgen sich autark. Deshalb können sie nicht verstehen, dass man nicht die Stellplätze öffnet.

Zeltingen-Rachtig Am Moselufer in Rachtig ist über Ostern richtig was los. Das Ensemble aus Fischbude, Weinstand und zwei Verkaufsständen mit Lederwaren, Modeartikel und Accessoires sorgt für das Flair eines kleinen Jahrmarkts. Die Tische und Bänke auf der Moselwiese sind komplett besetzt. „Für uns ist das hier ein kleines Highlight, weil man sonst nirgends hin kann“, sagen Jutta und Wolfgang Wannemacher aus Kempfeld im Hunsrück, während sie ihren Fisch mit Blick auf die Mosel genießen.

 Besucher an der Burgruine Baldenau bei Hundheim

Besucher an der Burgruine Baldenau bei Hundheim

Foto: Christoph Strouvelle
Wolfgang und Jutta Wannemacher aus Kempfeld genießen den Fisch am Moselufer in Rachtig

Wolfgang und Jutta Wannemacher aus Kempfeld genießen den Fisch am Moselufer in Rachtig

Foto: Christoph Strouvelle
Charlotte aus Nürnberg und Sebastian aus Trier bei ihrer Oster-Radtour entlang der Mosel

Charlotte aus Nürnberg und Sebastian aus Trier bei ihrer Oster-Radtour entlang der Mosel

Foto: Christoph Strouvelle

Angelika Wilken, Betreiberin des Fischstands, ist sehr zufrieden. „Wir haben an allen Tagen guten Betrieb. Leute aus dem ganzen Umkreis sind da.“ sagt sie an Ostersonntag. Bis dahin habe auch das Wetter mitgespielt.

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