Tourismus Erst leer, dann ausgebucht – Die Tourismusbranche in der VG Wittlich-Land zieht eine vorläufige Bilanz des Corona-Jahres

Salmtal · Die Tourismusbranche in der VG Wittlich-Land zieht eine vorläufige Bilanz des Corona-Jahres.

 Schwere Zeiten auch für die regionale Tourismusbranche: Monatelang blieben viele Betten leer.

Schwere Zeiten auch für die regionale Tourismusbranche: Monatelang blieben viele Betten leer.

Foto: dpa/Swen Pförtner

2020 ist ein hartes Jahr für die Tourismusbranche. Durch den Lockdown gab es kaum noch Einnahmen, somit war auch der Gästebeitrag in der Region gering. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Tourismus und Umwelt der Verbandsgemeinde Wittlich-Land blickten Bürgermeister Dennis Junk und Vertreter der lokalen Tourismus-Organisationen auf das bisherige Jahr zurück und gaben dabei auch einen Ausblick auf das letzte Quartal.

„Die ersten zwei Monate liefen gut“, stellt Junk fest. Doch die Zahlen sanken in den folgenden Monaten dramatisch, bis zu einem Tief von 2200 Euro im April. Seit den Lockerungen im Juni ging es wieder bergauf und im Juli sei man mit 30 000 Euro fast wieder auf dem Niveau des Vorjahres gewesen. „Mein Eindruck ist, dass wir Ende des Jahres nochmal mit einem blauen Auge davonkommen“, so der Bürgermeister. Das aber auch nur, wenn es keinen zweiten Lockdown gebe. Man rechne bis Ende des Jahres mit Einnahmen von 200 000 Euro, das wäre deutlich unter der ursprünglich kalkulierten Summe von 375 000 Euro. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die Summe des Gästebeitrages bei knapp 270 000 Euro.

Thomas Räthlein, Leiter Marketing und Vertrieb der GesundLand Vulkaneifel GmbH, zieht eine ähnliche Bilanz: „Es war bisher ein schwieriges Jahr. Kurz vor dem Lockdown konnten wir eine erfreuliche Aufwärtstendenz feststellen, doch dann ist sie auf Null zurückgegangen.“ Das habe man jedoch wieder aufholen können. Während des Lockdowns sei viel Zeit in Online-Marketing gesteckt worden und die Homepage habe auch einen enormen Zuwachs verzeichnet. Zudem habe man eine neue Marke erfunden, zu der viele Rundwanderwege gehören: „Heimatspuren“. Man wolle so die hohe Nachfrage entzerren und auf örtliche Wanderwege verweisen.

Jörg Lautwein von der Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues GmbH berichtet ebenfalls von einer erfreulichen Entwicklung: „Seit Wochen ist bei uns alles bis Mitte Oktober ausgebucht. Das war im April und Mai nicht vorstellbar.“ Im Frühjahr habe man alle Werbeausgaben gestoppt, so dass man jetzt noch ein enormes Potenzial habe.

Das größte Projekt für das kommende Jahr sei der Höhen-Radweg an der Mosel. Auf dem Moselradweg seien zu viele Radfahrer unterwegs und mit der neuen Strecke käme man aus dem Tal heraus auf die Höhe. Auch sei man sehr aktiv im Bereich des Online-Marketings.

Nicole Baller von der Touristeninformation Wittlich Stadt und Land berichtet, dass man trotz des weggebrochenen Gruppentourismuses einen Umsatz von 30 000 Euro durch Buchungen verzeichnet habe. „Es ist doch ein gutes Jahr, obwohl der Anfang einem Angst gemacht hat“, meint Baller. Doch auch jetzt habe man wieder Absagen aus den Niederlanden bekommen. Sie informierte zudem darüber, dass die Touristeninformation voraussichtlich im kommenden Frühjahr ins Alte Rathaus umziehen werde.

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