Bernkastel-Kues. Kaum eine andere Region als die Mosel mit ihren Seitentälern und angrenzenden Mittelgebirgen Eifel und Hunsrück eignet sich besser für Wanderungen. Die Wanderer werden mit fantastischen Ausblicken belohnt, es gibt viele Einkehrmöglichkeiten, und die Wälder und wildromantischen Bachtäler bieten Ruhe und Erholung.
Allerdings ist die Mosel bei den Touristen im Gegensatz beispielsweise zum Bayerischen Wald oder zum Allgäu nicht als bevorzugtes Wanderziel bekannt. Das soll sich ändern, zumindest im Ferienland Bernkastel-Kues.
Der Geschäftsführer der Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues, Jörg Lautwein: "Es wird höchste Zeit, dass wir uns verstärkt um diese interessante Zielgruppe kümmern." Das Ferienland ist zurzeit dabei, ein Wanderkonzept zu erstellen. Es beinhaltet drei Ebenen: Die oberste Ebene sind die Premium-Fernwanderwege. Nach dem Eifel- und Hunsrücksteig soll im kommenden Jahr der Moselsteig hinzukommen. Federführend ist die Mosellandtouristik. Zweite Ebene sind Prädikatswanderwege, bekannt teilweise auch als "Traumschleifen". Prädikatswanderwege müssen die Kriterien des Deutschen Wanderinstituts erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, dass der größte Teil der Strecke natur belassene Wege sein müssen, also die Wanderer kaum über Asphalt laufen müssen, und der Wanderer eine lückenlose, fehlerfreie und eindeutige Markierung vorfindet.
Solche Premiumwanderwege plant das Ferienland in Kleinich, in der Grafschaft Veldenz, rund um Bernkastel-Kues und bei Gornhausen.
Hinzu kommen in der dritten Ebene 30 Ortswanderwege. Sie erhalten Namen und werden nicht wie früher üblich mit Buchstaben wie T 4 oder R 2 gekennzeichnet. Einige sind bereits ausgewiesen und beschildert, unter anderem der Klostergartenweg in Mülheim, der Napoleonweg in Kesten, der Weg Schöne Aussichten in Bernkastel-Kues und der Weg Vom Urstrom zum Strom in Lieser.
Insgesamt investiert das Ferienland in den kommenden Jahren rund 30 000 Euro in die Beschilderung und das Marketing. Stolz ist Lautwein, dass die Wanderstrecken auf der Homepage des Ferienlandes Bernkastel-Kues als interaktive Karte abgerufen werden können. Der Interessent kann sogar vor Beginn der Wanderung die Strecke im 3-D-Flug nachvollziehen.
Die topografischen Karten des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation werden ebenfalls dem Konzept angepasst, das heißt, die Wanderwege werden in den Karten entsprechend eingezeichnet und benannt.
Die Geschäftsführerin der Mosellandtouristik, Sabine Winkhaus-Robert, sagt: "Wandern war bei uns schon immer stark nachgefragt. Ab 2013 erwarte ich einen zusätzlichen großen Schub." Auch dank Moselsteig werde die Qualität der Wege-Infrastruktur nachhaltig auf Vordermann gebracht.