Medizin Traben-Trarbach bangt um Gesundheitszentrum

Traben-Trarbach/Zell · Die Katharina Kasper ViaSalus Gmbh, zu der das Klinikum Mittelmosel gehört, ist gerettet. Das Gesundheits­unternehmen Alexianer  beteiligt sich mit zehn Prozent an ViaSalus, das seit vier Monaten ein Insolvenzverfahren durchläuft. Unklar ist noch, wie das Klinikum in Zell aufgestellt wird und wie es mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Traben-Trarbach weitergeht.

Medizin: Traben-Trarbach bangt um Gesundheitszentrum
Foto: Hans-Peter Linz

Das Klinikum Mittelmosel (Krankenhaus Zell) bleibt als Standort der Gesundheitsversorgung erhalten. Die Krankenhausträger-Gesellschaft, die Katharina Kasper ViaSalus GmbH (ViaSalus) in Dernbach, hat am Montag mitgeteilt, dass sie sich mithilfe einer umfassenden Finanzierung der katholischen Alexianer-Gruppe neu aufstellt (der TV berichtete).

Unklar ist, welche medizinischen Leistungen das Klinikum in Zukunft anbieten wird. Das betrifft auch das zum Unternehmen gehörende Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) St. Josef Traben-Trarbach. Dessen Zukunft ist unsicher. Pressesprecher Christoph Möller: „Dies wird in den bevorstehenden Gesprächen mit den Kostenträgern entschieden.“

. Am Freitag vergangener Woche haben der Gläubigerausschuss des insolventen Unternehmens ViaSalus und die Alexianer GmbH die entsprechenden Finanzierungs- und Beteilgungsverträge unterzeichnet. Sie sehen vor, dass sich die Alexianer mit zunächst zehn Prozent an ViaSalus beteiligen. Über die Einzelheiten des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart.

Im MVZ Traben-Trarbach halten noch zwei Chirurgen abwechselnd und ein Orthopäde des Zeller Krankenhauses Sprechstunden und versorgen die Patienten ambulant. Operiert wird dort nicht. Außerdem befindet sich in dem Gebäude des ehemaligen evangelischen Krankenhauses Anna-Henrietten-Stift eine Facharztpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Ende April hatten zwei Fachärzte angekündigt, zum 31. Juli dieses Jahres das Zeller Krankenhaus zu verlassen. Beide Fachärzte arbeiten seit acht, beziehungsweise neun Jahren am Klinikum. Ein Facharzt fungiert auch als ärztlicher Leiter des MVZ Traben-Trarbach. Er ist spezialisiert auf Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraumes) und Gefäßchirurgie. Der zweite Facharzt gibt dort ebenfalls Sprechstunden und führt auch ambulante Eingriffe durch. Spezialisiert ist er auf Gelenkchirurgie, Handchirurgie und Fußchirurgie.

Noch im November 2018 hatte die damalige ViaSalus-Geschäftsführerin Elisabeth Disteldorf angekündigt, dass ViaSalus in Traben-Trarbach ein Lokales Gesundheitszentrum etablieren werde.

 Am Krankenhaus Zell verbleiben zukünftig die medizinischen Fachabteilungen Chirurgie und Innere Medizin. Auch das Notfallzentrum, das rund um die Uhr einsatzbereit ist, soll bleiben. Das bestätigte Pressesprecher Möller. Bislang hat das Krankenhaus aber noch die Fachabteilungen Anästhesie, Intensiv- und Palliativmedizin, Orthopädie und Unfallchirurgie, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Gynäkologie, Kinder- und Jugendmedizin und Augenheilkunde.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden im April 26 Mitarbeitern des Zeller Krankenhauses gekündigt. Ursprünglich beschäftigte das Krankenhaus nach Angaben von ViaSalus 288 Mitarbeiter. Laut Pressesprecher Möller sind zurzeit keine Kündigungen geplant. Mit einer Beendigung des Insolvenzverfahrens ist laut Pressemitteilung für den 31. Juli zu rechnen.

Wichtig für die verbliebenen Mitarbeiter: Sie sind weiterhin über die kirchliche Zusatzversorgungskasse abgesichert.

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