Traben-Trarbach. Die Enttäuschung bei der Schulleitung der Realschule plus, den Eltern und Kommunalpolitikern ist groß. Zum zweiten Mal hat das Mainzer Bildungsministerium die Einrichtung einer Fachoberschule (FOS) am Trabener Schulzentrum abgelehnt. Der Kreis hatte für das Schuljahr 2012/13 die Einrichtung eines solchen Bildungsganges, der zum Fachabitur führt, in Mainz beantragt. Die Verbandsgemeinde und die Schule hatten wirtschaftliche und pädagogische Gründe aufgeführt und auf eine optimale Verkehrsanbindung hingewiesen (der TV berichtete).
In der jüngsten Sitzung des VG-Rates betonten VG-Chef Ulrich K. Weisgerber, Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und alle Fraktionen mit Nachdruck die Notwendigkeit einer solchen FOS für den Schulstandort Traben-Trarbach. Bürgermeister Weisgerber sieht ohne FOS die Existenz der Realschule plus langfristig gefährdet.
Er wies in der Sitzung ferner auf die Bedeutung der Stadt Traben-Trarbach als Mittelzentrum hin.
Die SPD-Fraktion sieht als Grund für die Ablehnung Versäumnisse beim Kreis Bernkastel-Wittlich. Der Kreis habe es versäumt, eine Schulentwicklungsplanung vorzulegen, sagte Renate Braband. SPD-Fraktionschef Hajo Weinmann meinte: "Der Kreis hat keine vernünftige Prioritätenliste erstellt. Er muss seine Hausaufgaben machen."
Die Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf wünscht sich ebenfalls eine Fachoberschule in Traben-Trarbach. Zahlreiche Schüler aus Kröv, Kinheim, Reil und den Alftalgemeinden Bengel, Kinderbeuern und Bausendorf besuchen die Realschule plus in Traben-Trarbach.
Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Bernward Helms-Derfert, der den im Urlaub befindlichen VG-Chef Otto Maria Bastgen vertritt, sagt: "Wir unterstützen die Schule, die Stadt und die VG Traben-Trarbach in ihrem Bestreben, dort eine FOS einzurichten."