Neuer Vorstoß im Stadtrat Traben-Trarbach soll Eintrittsgeld für den Mosel-Wein-Nachts-Markt kassieren

Traben-Trarbach · Die Stadt macht jedes Jahr ein beachtliches Defizit mit der beliebten Großveranstaltung. Die Entscheidung über eine Gebühr ist vertagt, weil rechtliche Fragen geklärt werden müssen.

 Der Traben-Trarbacher Mosel-Wein-Nachts-Markt in den riesigen Kelleranlagen ist beliebt und erfolgreich. Doch er kostet die Stadt viel Geld.

Der Traben-Trarbacher Mosel-Wein-Nachts-Markt in den riesigen Kelleranlagen ist beliebt und erfolgreich. Doch er kostet die Stadt viel Geld.

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling

Viele Besucher, ausgebuchte Hotels: Der Mosel-Wein-Nachts-Markt (MWM) in Traben-Trarbach ist ein großer Werbeträger für die Stadt – und ein sehr gutes Geschäft für die Standbetreiber und Gastronomie/Hotellerie.

Dennoch kostet die mehrwöchige  Veranstaltung in den riesigen Kelleranlagen die Stadt viel Geld. Für den letzten MWM  2018/19 – die Veranstaltung ist noch nicht komplett abgerechnet – rechnet die hoch verschuldete Stadt mit einem Defizit von 72 000 Euro, für den kommenden MWM ist im Haushalt der Stadt ein Minus von 52 620 Euro verbucht. Dieses Defizit wäre einfach zu vermeiden, ja die Stadt könnte sogar noch Gewinn machen, wenn sie Eintrittsgelder erheben würde. Diese Forderung hat auf der Stadtratssitzung am Montagabend CDU-Sprecher Hubertus Kesselheim gestellt. Kesselheim: „Wir sollten so schnell wie möglich noch vor der Kommunalwahl eine Arbeitsgruppe bilden, die ein Konzept zur Erhebung von Eintrittsgeldern erarbeitet.“ Die CDU-Fraktion hat sich auch bereits Gedanken gemacht, wie so etwas aussehen könnte. An drei Verkaufsstellen könnten Buttons verkauft werden. Besucher mit einem Button an der Jacke seien leicht erkennbar, dass sie ihren Obolus entrichtet haben. Kesselheim schätzt, dass damit mindestens 60 bis 70 Prozent der Besucher erreicht werden könnten. Die Busunternehmen würden, wenn sie entsprechend darauf hingewiesen werden, die Buttons schon vorab für die Besucher bestellen.

Kesselheim hatte bereits im Januar 2018 bei seiner Haushaltsrede  angemahnt, die Stadt müsse mehr Einnahmen generieren – zum Beispiel durch eine bessere Parkraumbewirtschaftung und Eintritt beim MWM. Kesselheim damals: „Wir müssen damit anfangen, Geld zu verdienen.“

Hannelore Reuter-George (FDP) hält davon nichts. Der Verein Traben-Trarbach Aktiv (TTA) habe beim zweiten MWM versucht, Buttons zu verkaufen. Nur Einheimische hätten bezahlt, das Gros der Besucher aber  nicht. Reuter-George: „Das hat nicht funktioniert.“ Die geringen Einnahmen habe TTA nach Abzug der Kosten an die Stadt abgeführt.

Sören Risse (Grüne) hält ebenfalls nichts von Eintrittsgeldern, er plädiert vielmehr für eine Erhöhung der  Standgebühren. Edgar Koch (FWG) meinte: „Wir sollten lieber darüber sprechen, wie die Ausgaben verringert werden können.“

Während der Diskussion im Stadtrat kam aber ein Problem zur Sprache, das man offenbar bislang kaum beachtet hat. Die Herstellung der Traben-Trarbacher Unterwelt, also die touristische Vermarktung der einzigartigen Kelleranlagen, wurde mit Leader-Mitteln gefördert. Bei einer solchen Förderung dürften zehn Jahre lang kein Gebühren erhoben werden, hieß es. Unklar ist allerdings, ob das explizit für den Mosel-Wein-Nachts-Markt gilt, der ja bekanntlich in der Traben-Trarbacher Unterwelt stattfindet.

So kam es zu dem Beschluss, die Stadt sollen zunächst  prüfen ob es rechtlich zulässig sei, Eintrittsgelder zu erheben.

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