Traben-Trarbach zeigt Tourismus-Chef an

Traben-Trarbach · Die Stadt Traben-Trarbach hat ihren Tourismuschef Matthias Holzmann bei der Staatsanwaltschaft Trier angezeigt. Die Vorwürfe: Urkundenfälschung, Betrug, Insolvenzverschleppung. Holzmann weist die Vorwürfe zurück.

 Traben-Trarbach.

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Foto: Archiv

(kah) Der Streit, der in Traben-Trarbach wegen des defizitären Wein-Nachts-Markts entbrannt ist, eskaliert weiter: Die Stadt hat Matthias Holzmann, den Leiter der Tourist-Information, bei der Staatsanwaltschaft Trier angezeigt, weil sie ihm Urkundenfälschung, Anstellungsbetrug und Insolvenzverschleppung vorwirft. Margit Bastgen, die Rechtsanwältin Traben-Trarbachs, hat das Arbeitsverhältnis am Dienstag für beendet erklärt.

Holzmann weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt will eine Kündigungsschutzklage einreichen. Der Hauptvorwurf lautet, Holzmann habe die Stadt arglistig getäuscht: Das Zeugnis seiner chilenischer Firma habe Holzmanns Ehefrau unterschrieben. "Die Firma hat, wie er mittlerweile zugegeben hat, nie existiert", teilte Bastgen mit.

"Das stimmt nicht", sagt Holzmann. Die Firma Condor Vision habe sehr wohl existiert. Sie sei nur nicht mit ihrem komplizierten Registernamen vermarktet worden. "Das weiß Frau Bastgen auch", sagt Holzmanns Anwalt, der betont, dass alle Zeugnisse echt seien. Dass die Ehefrau als Holzmanns Mitgesellschafterin unterzeichnet habe, liege einfach daran, dass Holzmann als Geschäftsführer ja schlecht selbst unterzeichnen konnte.

Mit der Anzeige wegen Insolvenzverschleppung in Chile dürfte die Stadt nicht weit kommen. "Für Insolvenzen in Chile sind wir nun wirklich nicht zuständig", sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer. Holzmanns Befürworter glauben, dass die Stadt den Tourismus-Chef loswerden will, "ehe sich herausstellt, dass er wegen des Wein-Nachts-Markts zu unrecht vorverurteilt wurde".

Aktualisierung 18.27 Uhr

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