Traben-Trarbach
Zur Affäre um den Traben-Trarbacher Tourismuschef Holzmann:
Mit mir sind es mindestens drei, die sich nicht über die Wiederaufnahme der Arbeit durch Matthias Holzmann freuen. Der Weihnachtsmarkt schöpfte von Anfang an in allen Belangen aus dem Vollen, während die Kassen der Stadt leer sind. Und das folgende Kosten-Controlling lief derart aus dem Ruder, dass von Missmanagement des Touristikers gesprochen werden muss. Das anschließend theatralisch inszenierte kommunale Heldenepos um Holzmann sollte diese offensichtlichen Ungereimtheiten im Sturm der Empörung wegblasen. Was ja zumindest via Facebook auch gelang. Übrig bleibt eine Kleinstadt-Posse, die unter anderem einen gigantisch großen Imageverlust einbrachte. Und auch einen schmerzlichen weiteren an Steuergeldern. Und das macht für mich den eigentlich fahlen Geschmack der ganzen Angelegenheit aus. Traben-Trarbach erscheint in seiner jetzigen Verfassung als Ort, in dem sich selbst beweihräuchernde Leistungsträger gegenseitig die Schulter klopfen. Und sich dabei ungeniert um ihr eigenes Wohl kümmern. Gesellschaftlicher Konsens: egal. Sozialpolitik: uninteressant. Die "kleinen" Menschen: bloße Fassade für ein Touristik-Idyll. Schade, denn damit verkauft die Stadt die Schönheit ihrer Natur und ihrer Menschen zu billig. Und das anscheinend auch bei wichtigen Personalentscheidungen. Denn "ohne überhaupt ein Zeugnis gesehen zu haben", habe die Stadtspitze Holzmann die Einstellung zugesagt. Jens Buchner, Traben-Trarbach