Traben-Trarbacher warten weiter auf den Prüfbericht

Traben-Trarbach · Seit Ende Februar prüft die Kommunalaufsicht Abrechnungen und Auftragsvergaben für den Wein-Nachts-Markt Traben-Trarbach. Gestern hat sie einen Entwurf des Prüfberichts der Verbandsgemeinde-Verwaltung zugestellt. Der endgültige Bericht wird vor aussichtlich erst in der Stadtratssitzung am 25. Juni öffentlich vorgestellt.

 Der Prüfbericht zum Wein-Nachts-Markt soll erst am 25. Juni veröffentlicht werden. TV-Foto: Winfried Simon

Der Prüfbericht zum Wein-Nachts-Markt soll erst am 25. Juni veröffentlicht werden. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Gespannt warten die Traben-Trarbacher auf den Prüfbericht der Kreisverwaltung bezüglich des Wein-Nachts-Marktes. Doch sie müssen sich voraussichtlich noch zwei Monate gedulden. Gestern erhielt die Verbandsgemeinde-Verwaltung einen Entwurf des Berichts. Für den 3. Mai ist eine Schlussbesprechung mit VG-Chef Ulrich K. Weisgerber und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus terminiert. Danach wird die Aufsichtsbehörde den endgültigen Prüfbericht vorlegen. Wie lange das dauert, könne man, so Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, nicht abschätzen. Follmann: "Wir bemühen uns, die Sache schnellstmöglich zu erledigen."
Der Prüfbericht soll unter anderem Auskunft darüber geben, wie hoch das Defizit des Wein-Nachts-Marktes ausgefallen ist. Der Leiter der Tourist-Information, Matthias Holzmann, spricht von einem Minus von 115 000 Euro, die Stadt geht von 184 000 Euro aus.
Im Wesentlichen erstreckt sich die Prüfung darauf, so die Kreisverwaltung, ob Einnahmen und Ausgaben des Wein-Nachts-Marktes korrekt verbucht waren, die Haushaltsgrundsätze eingehalten wurden und welches Rechnungsergebnis letztlich zustande kam. Ferner geht es dar um, ob bei der Vergabe von Aufträgen den Vorschriften entsprechend gehandelt wurde.
Jürgen Römer, Hauptunterstützer von Holzmann, vermutet unterdessen, dass ein ursprünglicher Prüfbericht um ein Drittel gekürzt und Versäumnisse und Fehler der VG-Verwaltung gestrichen worden seien. Dies sei auf Druck von Bürgermeister Weisgerber geschehen. Die Kreisverwaltung weist diesen Vorwurf zurück, er entbehre jeglicher Grundlage. Weisgerber sagt: "So was zu behaupten, ist totaler Nonsens." Er geht davon aus, dass der fertige Prüfbericht erst in der Stadtratssitzung am 25. Juni öffentlich behandelt wird. Zuvor wird darüber im Haushalts- und Finanzausschuss nichtöffentlich diskutiert.
Die Stadt, die Holzmann kündigen will, hat dessen Arbeitsvertrag wegen arglistiger Täuschung angefochten. Dagegen hat Holzmann geklagt. Am Mittwoch, 2. Mai, findet beim Arbeitsgericht Bernkastel-Kues ein Gütetermin statt. Kommt es zu keiner Einigung - wovon Holzmann ausgeht - findet ein regulärer Gerichtstermin statt. Die Kammer entscheidet mit einem Berufsrichter und zwei ehrenamtlichen Richtern, von denen einer aus der Reihe der Arbeitnehmer und der andere aus dem Kreis der Arbeitgeber stammt.
Holzmann, der sich Ende März arbeitslos gemeldet hat, hat nach eigenen Angaben inzwischen ein Nebengewerbe angemeldet und berät und schult touristische Betriebe. Sollte er vor Gericht recht bekommen, will er weiter als Touristikchef für die Stadt arbeiten. Holzmann: "Ich habe überhaupt kein Problem mit der Stadt Traben-Trarbach, Herr Weisgerber und Frau Pönnighaus haben aber ein Problem mit meiner Person."

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