Trampolin statt Sprungtuch

WITTLICH. (noj) Wie wird ein Feuerwehrschlauch gewaschen, was ist in einem Feuerwehrauto so alles drin und welche Übungen müssen die ehrenamtlichen Helfer bei ihrer Ausbildung absolvieren? Um diese und viele andere Fragen ging es bei der Führung der Freiwilligen Feuerwehr in Wittlich im Rahmen des TV -Ferienspaß.

Es heißt zwar Feuerwehr, aber es geht nicht immer um das Löschen von Bränden. Das erfuhren die vier Kinder, die mit ihren Begleitern an der Führung von Jörg Teusch, Zugführer für Technische Hilfe bei der freiwilligen Feuerwehr Wittlich, teilnahmen. Teusch stellte erst einmal die drei Bereiche vor, in denen die ehrenamtlichen Helfer tätig sind. So gehört neben dem Brandschutz eben auch der technische Zug und der CSW-Zug für Chemie, Strahlen und Wasserschutz dazu. Interessant wurde es für die vier Jungen im Alter zwischen vier und zwölf Jahren, als sie sich selbst einmal in eines der großen Löschfahrzeuge setzen durften. Überhaupt kam zwischen all den Erklärungen und Demonstrationen der Ausrüstungsgegenstände das eigenhändige An- oder Ausprobieren bei den Kindern immer am besten an. Große Augen machten sie, als Teusch aus einem der Löschfahrzeuge einen Schutzanzug gegen Hitze holte und ihn zur Anprobe anbot. Der achtjährige Maurice verzichtete, aber der zwölfjährige Marvin nutzte die Gelegenheit, einmal selber den silberfarbenen Schutzanzug überzuziehen, der ihn wie einen Astronauten aussehen ließ. Viele interessante Details erfuhren die Gäste bei der Führung. So lernten sie, dass sich beim Vorrüstfahrzeug das Warnlicht mit Hilfe eines Mastes nach oben ausfahren lässt und dass die früheren Sprungtücher heute durch Trampoline ersetzt wurden, auf denen man aus einer Höhe von 16 Metern unverletzt landen kann. "Die ist aber hoch" - die Drehleiter, die zu Demonstrationszwecken auf 30 Meter ausgefahren worden war, beeindruckte die Kinder doch sehr. Auch eine Neuigkeit konnten die Besucher bei der Feuerwehr bewundern. Das Boot, das vor allem bei Eisunfällen zum Einsatz kommen soll, ist erst seit drei Wochen bei der Wittlicher Feuerwehr. Eine gut ausgerüstete Feuerwehr hat aber nicht nur funktionstüchtige Fahrzeuge, sie braucht auch vernünftige Kleidung. Auch neue Helme, die zurzeit von den Feuerwehrleuten getestet werden, konnten probiert werden. Einer davon ließ seinen Träger aussehen, als spiele er beim Krieg der Sterne mit. Dass an dem Mythos des unerschrockenen kühnen Feuerwehrmannes doch was dran sein muss, zeigte die Demonstration des Atemschutzkellers. Hier schilderte Dirk Treichel, welchen Übungen sich die Feuerwehrleute aussetzen müssen. Zunächst mit Jacke und Atemschutzgerät einen Fitnesstest und dann ging es hinein in den Übungsraum. Hier müssen die Feuerwehrleute mit voller Ausrüstung bei Temperaturen von 36 Grad und Sichtbehinderung durch Dunkelheit und Nebel einen Parcours durch verschiedene Käfige mit Hindernissen absolvieren. "Eine absolute Stresssituation", bestätigt Treichel. Für die Jungen war es kein Problem. Bei Licht und ohne Ausrüstung kletterten sie mit Begeisterung durch den Parcours. Endstation der Führung war die Schlauchwaschanlage. Hier zeigte Gerätewart Martin Schmidt, wie die Schläuche gereinigt und schließlich zum Trocknen nach oben in den Turm gezogen werden. Dann durften die Jungen bei der Jugendfeuerwehr endlich auch einmal selber zum Schlauch greifen und spritzen.