Traumafolgen oft nicht erkannt

TRABEN-TRARBACH. (dju) Auch in diesem Jahr bietet das Zentrum für lebenslanges Lernen in Traben-Trarbach für Mitarbeiter aus allen Bereichen der Jugendhilfe in der Eifel, im Hunsrück und an der Mosel zahlreiche Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen, darunter auch wieder die Traben-Trarbacher Legasthenie-Tage und Fortbildungsveranstaltungen für Erzieher.

Auftakt ist im Januar eine Fortbildung für Erzieherinnen aus Kindergärten und Horten sowie Lehrer aus Grundschulen zur Förderung der phonologischen Bewusstheit im Kindergarten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Kinder in der Fähigkeit, ihre Aufmerksamkeit auf die Form und Struktur der gesprochenen Sprache zu richten, bereits im Vorschulalter stark unterscheiden und dass diese phonologische Bewusstheit in bisher nicht geahntem Ausmaß das spätere Lese- und Schreibenlernen beeinflusst. Am 21. Januar wird der Heidelberger Diplom-Psychologe Roland Laier in Maring-Noviand über das "Würzburger Trainingsprogramm" informieren, das mit seinen kindgerechten Spielen gut in den Kindergärten integrierbar ist. Eine entsprechende Veranstaltung im vergangenen Jahr fand großes Interesse bei Erzieherinnen aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und dem Rhein-Hunsrück-Kreis. Bereits zum zehnten Mal richtet das Zentrum für lebenslanges Lernen die Traben-Trarbacher Legasthenie-Tage aus, ein Ferienintensivkurs für Kinder mit Lese- und Rechtschreibproblemen. Mehrere Dozenten werden vom 26. Juli bis zum 7. August in Kleingruppen mit Kindern arbeiten. Ebenfalls zu einer festen Einrichtung ist das Curriculum "Traumzentrierte Pädagogik" geworden, das bereits zum vierten Mal angeboten wird. In vier Seminaren und zwei Supervisionstagen werden für pädagogische Fachkräfte im evangelischen Jugendhof in Traben-Trarbach zahlreiche Veranstaltungen dazu angeboten. Durch den Ausbau der ambulanten Hilfen sammeln sich immer mehr traumatisierte Kinder und Jugendliche in der stationären Jugendhilfe. Diesem Phänomen stehen Erzieher oft hilflos gegenüber. Traumafolgen werden oft nicht als solche erkannt, Fachkräfte mühen sich vergebens mit den Symptomen. Bei den Seminaren erhalten die Erzieher eine Einführung in die Psychotraumatologie und den Umgang mit betroffenen Jugendlichen. Die Veranstaltungen beginnen am 13. September. Weitere Angebote des Zentrums für lebenslanges Lernen beschäftigen sich mit effektiver Gruppenarbeit, dem kreativen Umgang mit Tönen, der Arbeit mit Adoptiv- und Pflegekindern sowie mit Kindern aus Migrantenfamilien oder den Umgang mit vernachlässigten Kindern und ihren Familien. Das gesamte Fortbildungsprogramm sowie Informationen zu den einzelnen Angeboten gibt es im Zentrum für lebenslanges Lernen in Traben-Trarbach.

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