Trittenheim. Die Weinbaugemeinde Trittenheim hält ihre historische Bausubstanz in allen Ehren. Die regelmäßigen Weinproben in einem der beiden alten Fährtürme sind dafür der schönste Beweis. Das einzige zwischen Perl und Koblenz noch als sich gegenüberstehendes Duo erhaltene Fährturm-Paar wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut. Teile des Turms, in dem einst der Fährmann lebte, datieren sogar auf 1740. Doch die Gemeinde weiß nicht nur die aufwendig renovierten Türme zu schätzen, sondern auch die Brücke, die diese flankieren. Dass sich deren Geburtstag 2009 zum 100. Mal jährt, soll daher ins Rampenlicht gerückt werden. Laut Ortsbürgermeister Helmut Ludwig ist anlässlich des Jubiläums geplant, "der 100-jährigen Geschichte einen angemessenen Platz einzuräumen". Vorgesehen sei, eine kleine Schrift zu veröffentlichen und mit Plakaten dafür zu werben. Und gebührend gefeiert werden soll das ganze natürlich auch. Und zwar im Rahmen des jährlichen Wein- und Brückenfestes an Pfingsten, das die "Jungwinzer" organisieren, die "Trittenheimer Winzer der jungen Generation". Die Atmosphäre "unter den Brücken" ist immer eine ganz besondere, weshalb mittlerweile auch die im August gefeierte Laurentiuskirmes dorthin einlädt.

Ludwig beabsichtigt, in den nächsten Wochen mit den Jungwinzern zu besprechen, wie der historische Anlass in das Fest eingebunden werden könnte. Dass Teile der Brücke jünger sind, tut dem runden Geburtstag jedenfalls keinen Abbruch. "Die 100 Jahre beziehen sich auf den ersten Teil der Brücke", erklärt Helmut Ludwig.

Zu der alten Bausubstanz zählten der rote Brückenbogen auf Trittenheimer Seite sowie ein von einer seltenen Fledermausart bevölkerter Turm. Um 1990/91 wurde laut Ludwig ein neuer Brückenteil eingebaut. Der Bau der Brücke hatte 1909 die Ära der Trittenheimer "Pont" beendet, der zwischen beiden Ufern verkehrenden Fähre. Im März 1945 war die Brücke jedoch gesprengt worden, weshalb 1946/47 eine zweite gebaut wurde, die 1992 abgerissen und durch eine dritte ersetzt wurde.