Trittenheim stellt touristisch Weichen
Der Ortsgemeinderat Trittenheim hat sich einstimmig für eine Mitgliedschaft im Tourismusverein "Römische Weinstraße" ausgesprochen. Die Entscheidung fiel vorbehaltlich der Realisierung des zuvor beschlossenen Wechsels der Gemeinde zur Nachbar-Verbandsgemeinde Schweich.
Trittenheim/Schweich. (urs) Nach den kommunalen Weichen hat Trittenheim auch die touristischen gestellt. Für den Fall, dass die Fusionspläne der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron realisiert werden und Trittenheim zur Verbandsgemeinde Schweich wechselt, will der Ort Mitglied des dortigen Vereins "Römische Weinstraße" werden. An diesen hat die Schweicher Verwaltung ihre von den Ortsgemeinden anvertrauten touristischen Aufgaben übertragen. Die Bereitschaft des Trittenheimer Rates, die Tourismusförderung künftig ebenfalls an den Verein zu übertragen, ist für die Nachbarverbandsgemeinde ein wichtiges Signal.
Das Votum soll möglichst bereits bei der nächsten Prospektbestellung berücksichtigt werden. Bis spätestens Juni sei eine Neuauflage vorgesehen, informierte Sven Thiesen, Leiter der Touristinformation Schweich und Geschäftsführer des Vereins. Christiane Horsch, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, ist optimistisch, dass bis dahin geklärt ist, ob Trittenheim wechseln kann. Die übrigen drei Kommunen tendieren wie mehrfach berichtet zu Bernkastel-Kues.
Die Mitgliedschaft im Verein ist laut Thiesen für die Ortsgemeinden kostenlos. Sie würden über Umlagen an den von der Verbandsgemeinde (VG) finanzierten Kosten beteiligt. Trittenheim werde daher künftig wohl geringere Tourismusausgaben haben. Den vorbehaltlich der Fusion beschlossenen Beitritt bewertet Thiesen positiv. "Das wäre auch für uns ein touristischer Zugewinn", räumte er gegenüber den Ratsmitgliedern ein. Der Ort passe zur VG, in der insbesondere Leiwen mit Übernachtungszahlen glänzen kann. Dank der beiden Ferienanlagen am Ort verbuche Leiwen allein 341 000 Übernachtungen von in der VG insgesamt 517 000 (Januar bis Ende November 2010). Im gleichen Zeitraum verzeichnet die Statistik der VG mit insgesamt 4510 Betten rund 140 000 Gäste. Trittenheim muss sich dahinter nicht verstecken. 2010 brachte es der Ort auf rund 75 000 Übernachtungen - davon 12 000 am Wohnmobilstellplatz. Die Leiwener Ferienanlagen herausgerechnet, wird Trittenheim folglich künftig etwa ein Drittel der Übernachtungszahlen stellen. Anders als in Schweich finden sich die rund 900 Betten der Gemeinde vorwiegend in kleineren Betrieben mit weniger als acht Betten.
Die vorhandene touristische Infrastruktur soll laut Thiesen erhalten bleiben. Trittenheim unterhält eine von zwei Halbtagskräften geführte eigene Touristinfo mit Poststelle. Die vor einem Jahr nach grundlegender Umgestaltung wiedereröffnete Anlaufstelle wurde erst kürzlich für ihre Servicequalität ausgezeichnet (der TV berichtete). Laut Ortsbürgermeister Franz-Josef Bollig sollen auch die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Gemeinde werde - wie bisher - die Raumkosten selbst tragen, an den Personalkosten wolle sich der Verein beteiligen.
Grundsätzlich steht er den Änderungen positiv gegenüber. Gerade in touristischer Hinsicht verspreche nur ein gemeinsamer Weg Erfolg.
