Trotz Kommunalreform: VG will größeres Rathaus

Traben-Trarbach · Die Sanierung des Blockbereichs Rathaus Trarbach steht seit vielen Jahren auf der Wunschliste der Stadt ganz oben. Die Maßnahme beinhaltet den Abriss mehrerer Häuser und einen Erweiterungsbau für die Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach. Mit Spannung blickt man in Traben-Trarbach auf die Kommunalreform des Landes.

 Der alte Stadtturm in der Trarbacher Grabenstraße ist freigelegt. Auf der freien Fläche wird ein Parkplatz entstehen. TV-Foto: Winfried Simon

Der alte Stadtturm in der Trarbacher Grabenstraße ist freigelegt. Auf der freien Fläche wird ein Parkplatz entstehen. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Eine "Problemecke" in der eng bebauten Altstadt von Trarbach wird bald verschwunden sein. Kürzlich haben Bagger in der Grabenstraße ein altes, baufälliges Haus samt Scheune abgerissen. Seitdem ist der zweite Alte Stadtturm wieder gut sichtbar, und es ist ein freier Platz entstanden. Dort sollen 20 bis 25 Parkplätze gebaut werden. 670 Quadratmeter Fläche umfasst das Grundstück. Es ist Teil des Gesamtsanierungsprojektes Blockbereich Rathaus Trarbach mit insgesamt 3500 Quadratmetern Grundstücksfläche. Unmittelbar hinter dem Alten Rathaus befindet sich ein unansehnlicher Häuserblock. Die Stadt hat dort neun Häuser, die größtenteils längere Zeit leer standen und baufällig sind, für insgesamt 700 000 Euro gekauft. "Das waren schwierige Verhandlungen", sagt VG-Chef Ulrich K. Weisgerber. Langwierig gestalteten sich auch die Verhandlungen mit der Denkmalpflege. Mittlerweile hat die Stadt von der Kreisverwaltung einen positiven Bauvorbescheid erhalten, demnach dürfen bis auf eines alle Häuser abgerissen werden.
Es entsteht ein Platz, der die Stadt in diesem Bereich optisch aufwerten soll. Dazu wird die Stadt einen Architektenwettbewerb ausschreiben.
Die Verbandsgemeinde plant, einen Teil der Fläche für einen Erweiterungsbau des Rathauses zu nutzen. Weisgerber rechnet mit Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro. Die Grundsatzentscheidung darüber haben Stadt- und VG-Rat in einer gemeinsamen Sitzung schon 2006 beschlossen - allerdings nicht einstimmig, denn vier Mitglieder der SPD-Fraktion stimmten damals dagegen. Sie sehen keine Notwendigkeit für einen Rathaus-Erweiterungsbau, die Kosten dafür seien zu hoch. Die Kritiker rechnen gar mit Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro (der TV berichtete).
In dem vor einem Jahr vorgestellten und vom Stadtrat verabschiedeten Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek), das von den Bürgern durchweg positiv aufgenommen wurde, heißt es unter anderem: "Mit der Ansiedlung von zusätzlichen Verwaltungsfunktionen im Kern des Stadtteiles Trarbach soll mehreren Zielen der Stadtentwicklung, insbesondere der zentralörtlichen Bedeutung, der Nutzungsbelebung und der Belebung der Innenstadt Rechnung getragen werden." Die Städteplaner schlagen "zur Erfüllung der mittelzentralen Stellung Traben-Trarbachs" unter anderem eine Vergrößerung des Verwaltungssitzes vor.
Wann und in welchen Dimensionen das Rathaus erweitert wird, steht nicht fest. Weisgerber, der mit einem 70-Prozent-Zuschuss des Landes rechnet, verweist auf das Datum 30. Juni 2012. Dann endet die Freiwilligkeitsphase, in der sich Verbandsgemeinden Fusionspartner selbst aussuchen dürfen. Das Mittelzentrum Traben-Trarbach wurde seinerzeit nicht vom Land aufgefordert zu fusionieren, dafür aber die Nachbar-VG Kröv-Bausendorf. Immer wieder senden Kommunalpolitiker aus Traben-Trarbach Fusionssignale moselaufwärts Richtung Kröv. Sie hoffen, dass es zu einer gemeinsamen, großen Verwaltungseinheit kommt.
In einem größeren Rathaus könnten alle Mitarbeiter der Verwaltung untergebracht werden. Das von der VG beanspruchte Gebäude in der Brückenstraße, würde nicht mehr benötigt. Weisgerber hat bereits Ideen, wie eine Folgenutzung aussehen könnte, will aber noch nichts Konkretes sagen.

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