Trüber Fluss: Behörde gibt Entwarnung

Zeltingen-Rachtig · Eine Trübung der Mosel hat Gegner der im Bau befindlichen Hochmoselbrücke auf den Plan gerufen. Sie vermuteten eine unerlaubte Verschmutzung. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier war lediglich durch Schlamm getrübtes Grundwasser in die Mosel gelangt.

Zeltingen-Rachtig. Eine kurzzeitige braun-rötliche Färbung der Mosel unterhalb der Baustelle der Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig hat für Aufregung gesorgt. Georg Laska, Sprecher der Initiative Pro-Mosel, die seit Jahren gegen den Bau der Hochmoselbrücke kämpft, hatte die Behörden auf eine Verunreinigung der Mosel aufmerksam gemacht. Seine Vermutung: Eine große Menge Schmutzwasser habe bei Bohrarbeiten die Mosel verunreinigt. Laska: "Das verstößt in jedem Fall gegen geltende Vorschriften und zeigt, dass dort etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Wir überlegen uns, Strafanzeige zu stellen."
Beamte der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues stellten indes keine Verunreinigung der Mosel mehr fest. Es gebe auch keinerlei Anzeichen für eine Gewässerverunreinigung mit Öl oder giftigen Substanzen. Auch der LBM Trier gab Entwarnung. Es sei bei einer Bohrung getrübtes Grundwasser in die Mosel gelangt, anstatt zu versickern. Die Trübung sei vergleichbar mit jenen, die in der Mosel oft nach Regengüssen zu beobachten sei. Zurzeit wird an der betreffenden Stelle das Fundament für einen Brückenpfeiler vorbereitet. Dazu werden 15 Meter lange Bohrpfähle in die Erde getrieben.
Laut LBM sammele sich wegen der Nähe zur Mosel etwas Grundwasser im Bohrloch, so dass der Erd- und Felsaushub aus dem Bohrloch durchnässt sei. Durch unglückliche Lagerung der durchfeuchteten Erde und durch konzentriertes Auslaufen des teilweise abgepumpten Grundwassers auf der Baufläche sei getrübtes Grundwasser in die Mosel gelangt, anstatt an Ort und Stelle zu versickern.
Der LBM hat die Firma aufgefordert, den Bauablauf mit den zuständigen Behörden abzustimmen. sim

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