Tür schließt für Telefonkunden

WITTLICH. Telefonanschlüsse anmelden, Mobiltelefone erwerben oder ISDN-Anschluss beantragen. Die Zahl der Dienstleistungen im T-Punkt in Wittlich ist vielfältig. Jetzt ist jedoch die Schließung der Anlaufstelle für alle Fragen der Telekommunikation vorgesehen. Die Filiale der Mobilcom in der Neustraße hat bereits in der vergangenen Woche dicht gemacht.

 Dieses kreisweit einzige Geschäft der Telekom hilft auch Handy-Kunden bald nicht weiter: Persönliche Kundenberatung wird es im Wittlicher T-Punkt nicht mehr geben, denn die Filiale wird geschlossen.Foto: Nora John

Dieses kreisweit einzige Geschäft der Telekom hilft auch Handy-Kunden bald nicht weiter: Persönliche Kundenberatung wird es im Wittlicher T-Punkt nicht mehr geben, denn die Filiale wird geschlossen.Foto: Nora John

Einengenauen Termin für die Schließung des T-Punkt in Wittlich konnteder Pressesprecher der Telekom Peter Kespohl noch nicht nennen.Dass es zur Schließung kommt, bestritt er nicht. "Zu wenigPublikumsverkehr", so die Begründung des Unternehmens. Schwer zuglauben, ist doch meistens Schlange-Stehen angesagt, wenn man mitseinem Anliegen das Geschäft der Telekom aufsucht. "Das ist einsubjektiver Eindruck", sagt dazu Peter Kespohl. Grund für dieSchließungsabsicht: Nach Analysen der Telekom könne derWittlicher T-Punkt nicht wirtschaftlich betrieben werden. Post-Filiale soll Service zum Teil übernehmen

Viele der klassischen Aufgaben des T-Punktes würden heute wegfallen, hieß es. "Die meisten Leute melden ihren Anschluss telefonisch um", sagt Kespohl. Auch das früher beratungsintensive ISDN habe an Bedeutung verloren. Zudem würde das Internet für vieles genutzt, was früher nur im T-Punkt möglich war. Doch in einer totalen Service-Wüste wolle man die Wittlich nicht stehen lassen. Teile des Leistungsangebotes des T-Punktes würden von der Post-Filiale am Schloßberg übernommen. Mobiltelefone würden dort beispielsweise schon seit längerem angeboten. Zudem könnten die Kunden der Telekom die kostenlose Kundenhotline in Anspruch nehmen.

Wer allerdings in den nächsten T-Punkt möchte, muss nach der Schließung weit fahren. Im Kreis Bernkastel-Wittlich ist die Wittlicher Filiale die einzige, die nächsten befinden sich in Trier oder Bitburg. Auch wer die Dienste der Mobilcom in Anspruch nehmen möchte, muss demnächst bis nach Trier fahren. Auch hier ist von wirtschaftlichen Gründen die Rede. Für die Mitarbeiter sieht Pressesprecher Christian Quarisch allerdings keine Gefahr. "Ich rechne damit, dass die woanders unterkommen." Als Grund für diesen Optimismus sagt er, dass das Geschäft in Wittlich eine Filiale der Mobilcom sei und kein privates Franchise-Unternehmen.

Auch die Mitarbeiter des T-Punkt sollen nach Aussage von Peter Kespohl nicht von Arbeitslosigkeit bedroht sein. "Das sind alles hoch qualifizierte Mitarbeiter", so Kespohl. Man werde versuchen, die Leute in anderen T-Punkten unterzubringen. Zudem gebe es die Personal-Service-Agentur. Das sei eine Einrichtung, die den Mitarbeitern das volle Gehalt zahle, bis sie einen anderen Arbeitsplatz gefunden hätten. Dass die Schließung des T-Punktes in Wittlich eine Lücke hinterlässt, ist auch Bürgermeister Ralf Bußmer klar. Er erklärte bei der jüngsten Stadtratssitzung, dass man sich per Brief für den Erhalt des einzigen T-Punktes im Kreis einsetzen wolle. Auch bei den Kunden kommt die Entscheidung nicht gut an. "Das ist ja fein", meint Rolf Sanner ironisch. Dass mangelnde Kundenfrequenz der Grund für die Schließung sei, hält er für unwahrscheinlich: "Da sind vier Mann am Bedienen und trotzdem musste ich erst lange warten."

Auch Marga Scheer bedauert die Schließungsabsicht. Sie hat gerade eine neue Telefonkarte gekauft, die sie künftig allerdings auch bei der Post in Wittlich bekommt. Aber sie habe auch schon ein Telefon beim T-Punkt gekauft, gibt sie zu bedenken. Dass angeblich zu wenig Kunden das Wittlicher Geschäft aufsuchen, kann auch sie nicht nachvollziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort