Turner und Töne, Akrobaten und Froschbeine

BERNKASTEL-KUES. Mit einem abwechslungsreichen Gala-Programm feierte der Turnverein Bernkastel-Kues in der Güterhalle Alter Bahnhof sein 100-jähriges Bestehen. Jede Menge "Akrobaten" – ob mit Stimm-, Körper- oder Worteinsatz – unterhielten das Publikum auf vielfältige Weise. Charmant und schwungvoll führte Moderatorin Bianca Waters durchs Programm.

100 Jahre alt und fit wie ein Turnschuh - so fühlt sich der Turnverein Bernkastel-Kues, der mit Elan in seine nächsten 100 startet. "You are the sunshine of my life" - dieser Titel, gesungen von der Gruppe "Ton in Ton", könnte auch Motto des Jubiläumsvereins sein, in dem sich mehr als 350 Mitglieder - vom Kleinkind bis zum betagten Senior - sportlich wohlfühlen. Und dass neben vielfältiger sportlicher Ertüchtigung auch die Geselligkeit großgeschrieben wird, dass Sport Generationen verbindet, das zeigte der volle Saal. Wenn auch die Jüngsten beim Gala-Abend fehlten, denn für die vielen Kinder im Verein gibt es im Juni eine besondere Veranstaltung - einen Grillnachmittag mit kindgemäßer Unterhaltung. "Unser Turnverein kann stolz sein auf seine Arbeit in den vergangenen 100 Jahren und gefestigt in die Zukunft blicken", unterstrich Vorsitzender Peter Klöckner in seiner Begrüßung. Vereinsmitglieder, Freunde, Gönner und Ehrengäste genossen den Gala-Abend bei Unterhaltung, Wein und kleinen Köstlichkeiten. Nicht trockene Gratulationsreden, sondern ein schwungvolles Programm mit Musik, Gesang, Tanz, Fechteinsatz und Wort(gefechten) prägten den Festabend. Hermann Höfer, Präsident des Sportbundes Rheinland, sowie Fred Pretz vom Turnverband Mittelrhein gratulierten zu 100 engagierten Sportjahren und hatten Geschenke und Ehrungen im Gepäck (Bericht folgt). "100 Jahre Turnverein, das sind 100 Jahre Sporttreiben an der Basis", betonte Pretz die Bedeutung sportlicher Aktivität bereits in jungen Jahren. Mit einer Zeitreise in die ereignisreiche sportliche Vergangenheit ab 1906 ließ der Verein die einzelnen Epochen Revue passieren. Eine Zeitreise, die gewürzt war mit alten Fotos zackiger Turner und sportlichen Damenriegen sowie informativen, lustigen und anekdotenreichen Gesprächrunden mit langjährigen aktiven Vereinsmitgliedern und Kommunalpolitikern, die ihren ganz persönlichen sportlichen Ehrgeiz preisgaben. Amüsante Begebenheiten

Die Zeitzeugen plauderten aus dem "sportlichen" Nähkästchen und ließen das neugierige Publikum teilhaben an amüsanten Begebenheiten, die in keiner Chronik stehen. Sport tue einfach gut, stärke Körper und Geist, sorge für Geselligkeit, hieß es allenthalben. Alles gute Gründe, damit 100 Jahre alt zu werden - darin waren sich die Gesprächspartner einig. Dabei sei die Mitgliedschaft in einem Verein sehr positiv, betonte auch Höfer. Ganz nach der Devise: "Nicht im stillen Kämmerlein, sondern im Verein sollte man sportlich tätig sein". Bestes Beispiel dafür , dass man mit viel Bewegung 100 Jahre alt werden kann, aber körperlich weit von der 100 entfernt ist, zeigten nicht nur die beiden "Haudegen" Peter Waters als ehemaliger Fechter im Turnverein sowie Manfred Herrig aus Köln als deutscher Senioren-Fechtmeister in einem fetzigen Schaukampf auf der Bühne. Denn als das Foto von der "Damenriege 1981" auf der Großleinwand erschien, hüpften die Frauen von einst mit Schwung vor ihre Konterfeis und bewiesen, wie jung der Sport hält. Doch Akrobatik ist auch anderweitig möglich: Musikalische Genüsse bot die neunköpfige Gesangsgruppe "Ton in Ton", und für sportliche Showeinlagen sorgten die "Dancing Froglegs" und die Gruppe "Onyx". Aber auch Genüsse kulinarischer Art kamen nicht zu kurz.

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