Stadtplanung TV-Leser kritisieren Pläne für Schlossplatz

Wittlich · In den sozialen Netzwerken gibt es nach dem TV-Artikel viele und heftige Reaktionen auf den geplanten Balkon.

 Die Pläne für einen Balkon am Schlossplatz stoßen bei vielen Bürgern nicht auf Gegenliebe.

Die Pläne für einen Balkon am Schlossplatz stoßen bei vielen Bürgern nicht auf Gegenliebe.

Foto: TV/Christian Moeris

Soll die Treppe nun bleiben oder ist ein Balkon die bessere Idee? Die Stadt Wittlich plant, die undichte Treppe am Schlossplatz in der Kernstadt abzureißen (der TV berichtete). Hierfür möchte der Bau- und Verkehrsausschuss mit dem beauftragten Büro BGH Plan das kaum genutzte und dazu marode Bauwerk durch einen Balkon mit Unterbau aus Corten-Stahl ersetzen. Der geplante Balkon sei den Projektleitern zufolge „ein architektonisches Zitat“ in Erinnerung an die Burg Ottenstein, die sich ehemals an selbiger Stelle befunden hat.

Neben den kritischen Reaktionen aus dem Bauausschuss bezüglich des Balkonprojekts (der TV berichtete) sorgt das Thema auch auf der Facebookseite der Lokalredaktion Wittlich für eine kontroverse Diskussion. Viele TV-Leser stehen den Plänen der Stadt kritisch gegenüber:

„Es ist einfach unfassbar. Würde bitte mal irgendwer im Rathaus die Bremse ziehen und die Stadtverhässlicher an ihrem Tun hindern“, schreibt ein Leser.

Einige Bürger, die die Treppe häufig nutzen, zeigen sich irritiert, dass das Bauwerk mitten in der Innenstadt vollständig verschwinden und einem Balkon weichen soll. So witzelt etwa TV-Leserin Tina Klein: „Also ich freue mich schon darauf, dort mit einer Tasse Kaffee zu stehen und die Aussicht vom Balkon zu genießen... auf die Sparkasse.“

Dominik Nau ärgert sich hingegen über die vermeintliche Verschwendungswut der Stadt und formuliert seine Kritik eher sarkastisch: „Das Geld muss weg. Das brennt einem ja förmlich ein Loch in die Hosentasche, nicht wahr?“

TV-Leser Harald Guggenmos schlägt dazu eine weitaus günstigere Lösung als die vom Bauausschuss verfolgte Planung vor: „Die Treppe ist in einem baulich schlechten Zustand. Mein Vorschlag: Abreißen, mit den vorhandenen Steinen die Böschung abfangen und bepflanzen.“

Andere Leser finden es schade, dass es bei der Überplanung des Bereichs keine Bürgerbeteiligung geben soll. Chris Römer bemängelt, dass es immer häufiger die alten Gebäude in Wittlich treffe und dabei das historische Stadtbild weiter zerstört werde. TV-Leser Stefan Nrob schlägt hingegen konkret vor, eine Überdachung der Treppe hinzuzufügen und sie statt eines Abrisses zu sanieren.

Darüber hinaus verbinden einige Wittlicher gar wahre Kindheitserinnerungen mit dem bröckelnden Bauwerk: „Ein Abriss wäre schade. Ich erinnere mich immer, wenn ich in der City bin, wie ich als kleines Kind diese Treppe mit meiner Mama rauf gegangen bin. Jedes mal wenn ich sie sehe, lächel ich. Es wäre wirklich schade drum“, sagt eine Leserin. Die steile Treppe scheint aber auch von manchen Bürgern noch aktiv genutzt zu werden: „Manchmal ist die Treppe direkt Gold wert, denn dann ist der Berg nicht mehr grad so steil und etwas kürzer“, ist in den Kommentaren auch zu lesen.

Allgemein scheint das Vorhaben nicht nur Kritiker im Bauausschuss zu finden. Zudem würden viele Bürger, wie in den Kommentaren zur TV-Berichterstattung zu lesen ist, gerne bei der Entscheidungsfindung zu diesem städtebaulichen Projekt beteiligt werden. Da es sich bei den aktuellen Plänen jedoch auch erst um Vorentwürfe handelt, haben Bauausschuss und  Stadtrat das letzte Wort zu diesem strittigen Bauprojekt noch nicht gesprochen.

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