Lebensmittel-Test Der Preis für die beste Pinsa geht an...

Wittlich · Pinsa heißt der neue Trend in Restaurant und Kühltheken. Wir haben die (belegten) Fladen in sechs verschiedenen Varianten getestet, darunter vier bei Dr. Oetker in Wittlich produzierte Produkte. Hier ist das Ergebnis.

 Die Pinsa ist der neue Stern am kulinarischen Himmel, hier die La Mia Pinsa von Dr. Oetker in der Variante Rindersalami. Wir haben diese und fünf weitere Pinse getestet. Foto: Christian Moeris

Die Pinsa ist der neue Stern am kulinarischen Himmel, hier die La Mia Pinsa von Dr. Oetker in der Variante Rindersalami. Wir haben diese und fünf weitere Pinse getestet. Foto: Christian Moeris

Foto: TV/Christian Moeris

Derzeit findet man sie immer mehr in den Regalen der Supermärkte oder in Bistros und Restaurants: die Pinsa. Wir haben uns den Teigfladen, den auch Dr. Oetker in vier Varianten im Wittlicher Werk als Tiefkühlprodukt produziert, einmal angeschaut und verschiedene Varianten getestet.

Der Ursprung: Der Teigfladen ist keine neue Kreation. Über das wahre Alter der Pinsa gibt es allerdings unterschiedliche Auffassungen. Die Herkunft des Teigfladens geht laut Wikipedia auf eine Idee des italienischen Unternehmers Corrado Di Marco zurück, der den Markennamen Pinsa romana als Teigwarenprodukt im Jahr 2001 registrieren ließ. Bereits 1981 habe das von Di Marco geführte Unternehmen mit Sitz in Guidonia Montecelio nordöstlich von Rom den Teig, der später als Pinsa bezeichnet wurde, erstmals als Pizzateig für Pizza vom Blech nach römischer Art in seine Produktpalette aufgenommen. Als Marketingstrategie wurde, wie Di Marco später zugab, ein nicht vorhandener historischer Bezug der Pinsa zum alten Rom in Umlauf gebracht, um das Produkt besser zu verkaufen. Andere Quellen hingegen datieren die Pinsa allerdings tatsächlich ins alte Rom. Sie sei bereits im antiken Rom zubereitet worden, heißt es gleich bei mehreren Quellen.

Geografisch hat die Pinsa ihren Ursprung demnach wohl in der Region Latium, rund um die italienische Hauptstadt Rom. Der Name stammt vom lateinischen Wort „pinsere“, das zerdrücken oder zerquetschen bedeutet. Die Bauern zerquetschten, so die Quellen, Getreide wie Gerste, Hirse und Dinkel und verarbeiteten es zusammen mit Kräutern und Salz zu Teig. Auch heute noch lehne sich die Herstellung an das Originalrezept und die ursprünglichen Zutaten an.

Der Unterschied zur Pizza: Auf den ersten Blick unterscheiden sich Pinsa und Pizza lediglich in ihrer Form – eine Pinsa ist in der Regel oval wie eine Focaccia und etwas kleiner als die meisten Pizzen. Ein weiterer Unterschied sind die Zutaten, die im Teig verarbeitet werden. Eine Pinsa besteht aus verschiedenen Mehlarten wie Weizen (oder Pizza-), Dinkel-, Soja- und Reismehl. Hinzu kommen Hefe, Salz, Öl und Wasser. Das Reismehl soll den Teig leicht machen, Sojamehl für Festigkeit sorgen. Dank dem Sauerteig soll der Pinsa-Teig locker werden. Das war‘s dann auch, zumindest was die Zusammensetzung des Teigs betrifft. Denn der größte Unterschied zwischen Pinsa und Pizza liegt in der Ruhezeit: Bis zu 120 Stunden geht der Teig im Kühlschrank, mindestens aber 24 Stunden. So soll er vollständig aufgehen und die Pinsa besonders bekömmlich machen, denn im Magen laufen keine Gärungsprozesse mehr ab.

Der unbelegte Teig kommt dann in der Regel in den Ofen, zumindest wenn der Teig selbstgemacht ist und kein (vorgebackenes) Fertigprodukt. Erst danach wird er belegt.

Es gibt in Italien und auch bereits in Deutschland eigene Restaurants für Pinse. Sie heißen Pinseria und sind ähnlich einer Pizzeria.

Unser Test: Getestet haben wir die vier derzeit im Handel erhältlichen Pinse von Dr. Oetker, die in Wittlich produziert werden: La Mia Pinsa Spinat Vegan (Tomaten, Spinat, vegane alternative für Käse), La Mia Pinsa Mortadella (mit gelber Paprika und Mortadella), La Mia Pinsa Mozzarella (Mozzarella, Tomaten und Pecorino) und La Mia Pinsa Rindersalami (Rindersalami und rote Zwiebeln; gekauft haben wir sie für 2,99 Euro das Stück. Zudem haben wir einen fertig vorgebackene Pinsa genommen (Preis: 2,49 Euro) und belegt sowie einen Teig selbst zubereitet. Das Rezept stammt von der Internetseite Chefkoch.de. Verwendet haben wir überwiegend Mehl aus regionaler Herstellung, allerdings anders als im Rezept noch Saurteigextrakt und kein Reismehl sowie als Belag Chorizo, Zwiebeln, Peperoni und Schafskäse.

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