Sport Über den Erbeskopf und um die Erde

Thalfang · Der Erbeskopf-MTB-Marathon lockt am zweiten Juli-Wochenende wieder nach Thalfang und auf die Mountainbikestrecken rund um den höchsten Berg von Rheinland-Pfalz. Fast 200 Anmeldungen liegen bereits vor.

 Start 2016 in Thalfang

Start 2016 in Thalfang

Foto: Holger Teusch

Einmal um die ganze Welt, so könnte das Ziel für die Mountainbiker am Sonntag, 8. Juli, im Hunsrück lauten. Im vergangenen Jahr wurde das beim Erbeskopf-MTB-Marathon nicht ganz erreicht. 34 531 Kilometer legten 591 Sportler bei der 16. Auflage zurück. Der Erdumfang beträgt rund 40 000 Kilometer. Da normalerweise immer deutlich mehr als 700 Starter in den Hunsrück kommen, ist die kilometermäßige Erdumrundung normalerweise kein Thema.
Der Erbeskopf-Mountainbike-Marathon mit Start und Ziel in Thalfang hat seit 2002 einen festen Platz im Terminkalender der MTB-Fans aus der Region und weit darüber hinaus. Bereits fast 200 Meldungen aus ganz West- und Süddeutschland, aber auch aus der Schweiz, Luxemburg, vor allem jedoch aus Belgien und den Niederlanden sind bereits mehr als sechs Wochen vor der Veranstaltung eingegangen.
Ein Schmankerl: Der Erbeskopf-Marathon gehört zur sogenannten Sebamed MTB-Series.

Elf Rennen, vor allem in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen, aber auch in Österreich und Belgien geben den Radfahrern vom Frühjahr bis in den Herbst eine Motivationshilfe, um im Training zu bleiben. Bei jeder Veranstaltung werden je nach Platzierung Punkte vergeben. Der jeweils Punktbeste erhält bei seinem nächsten Start ähnlich dem Gelben Trikot bei der Tour de France ein Leadershirt. In diesem Jahr richten die Sportfreunde Thalfang außerdem die rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaften im MTB-Marathon aus.
Seit 2016 gibt es außerdem ein E-Bike-Rennen. Dahinter steckt sich keine Variante für schlecht trainierte Radfahrer, sondern ein technisch besonders anspruchsvoller Wettbewerb. „Das E-MTB-Rennen ist nicht für Personen gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen ein E-Bike zugelegt haben“, betonen die Erbeskopf-MTB-Organisatoren auf ihrer Homepage (www.erbeskopfmarathon.de). Es sei vielmehr „irgendwo zwischen Motocross-Rennen und MTB-Rennen“ anzusiedeln.
Das Besondere am Erbeskopf-MTB-Marathon: Praktisch kein Streckenabschnitt wird doppelt befahren. Zahlreiche Pfade, so genannte Singletrails, die nicht nur Kondition, sondern vor allem Geschick im Umgang dem Fahrrad erfordern, tragen außerdem dazu bei, dass es nie langweilig wird. Umgekehrt kann man auch nicht ausprobieren, wie man besonders kniffelige Stellen besonders gut meistert. Am bewährten Parcours wurden in den vergangenen Jahren keine große Änderungen vorgenommen. Der Erbeskopf als höchster rheinland-pfälzischer Berg und Namensgeber ist beim sogenannten Marathon (etwa 110 Kilometer) und Halbmarathon (etwa 63 Kilometer) natürlich fest eingeplant. Bei der Premiere 2002 befanden sich Start und Ziel sogar am Hunsrückhaus. Das erwies sich logistisch und wegen fehlender Dusch- und Umkleidemöglichkeiten allerdings als nicht so praktikabel wie der Start und Zielbereich in Thalfang.
„Es ist und bleibt einfach ein Highlight im Bikerjahr, egal welche der drei Strecken“, kommentierte Burkhard Greis aus Lüdenscheid im vergangenen Jahr via Facebook die Veranstaltung. Viele Teilnehmer sind Wiederholungstäter. So gewann der in Luxemburg lebende ehemalige dänische Meister Sören Nissen in den vergangenen drei Jahren die Marathon-Distanz. Für die Fahrer der Region ist der Erbeskopf-MTB-Marathon sowieso ein Muss.
Alljährlich mobilisiert das Organisationsteam rund 200 Helfer. Das Besondere: Während vergleichbare Großveranstaltungen andernorts oft nur noch von kommerziell arbeitenden Agenturen organisiert werden, wird in Thalfang alles ehrenamtlich gestemmt.

Vorsorglich wurde ein Teilnehmerlimit von 1000 Anmeldungen eingerichtet, das in den vergangenen Jahren bereits mehrfach erreicht wurde. Frühzeitiges Anmelden lohnt sich also und vereinfacht den Organisatoren die Planung.

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