Über Sehlem weht ein Hauch von Berliner Verruchtheit

SEHLEM. (chb) Straßenmusikanten, Kabarett, Max Raabe, Harald Juhnke und Hildegard Knef luden zu einem Kurzbesuch nach Berlin ein: Mit anspruchsvoller, selbst arrangierter Musik und mit Gesang begeisterte der Musikverein Sehlemn-Esch das Publikum.

Einen Kopfstand auf der Berliner Mauer macht der Berliner Bär auf dem Bühnenbild des Musikvereins Sehlem-Esch. Wer die Szene betrachtete, glaubte die Vorfreude der Musiker auf das Konzert schon vor dem ersten Ton spüren zu können. Die kleine Cocktailbar im hinteren Teil der Bühne, die runden, weiß gedeckten Tische für die Besucher und der Flügel weckten die Neugier der Gäste. Die Bühne war schon fast zu klein, als die 50 aktiven Musikerinnen und Musiker des Jubiläumsvereins mit der Ouvertüre "Berliner Luft" loslegten. Das Publikum summte schon bei diesem Titel die Melodie mit und klatschte im Rhythmus.Tosender Beifall für Sandra und Anne

Dann trat Walter Feltes in Aktion. Als Berliner Taxifahrer führte er humorvoll und locker durch das Programm. "Pack die Badehose ein", war einer der Höhepunkte des Abends. Sandra Hofer (10) und Anne Heidweiler (5) sangen dieses Lied so sicher und überzeugend, dass ihnen tosender Beifall entgegenschlug. Mit einem Hauch von Verruchtheit gratulierte die Combo um Gudrun van Brandwijk zum Geburtstag. Schlagzeug, Klavier, Kontrabass und Xylophon begleiteten die Sängerin bei Kabarettsongs aus dem Berlin der 20er Jahre. Heimweh nach dem Kurfürstendamm hatten die Straßenmusiker Daniel Knoop und Richard Theisen. Bevor das Publikum in die Pause entlassen wurde, sang Richard Theisen - begleitet vom Musikverein - noch Harald Juhnkes Gassenhauer "Barfuß oder Lackschuh". Beim anspruchsvollsten Stück des msuikalischen Abends, dem "Tanz der Vampire", soll es den Besuchern gruselig werden. Es gelang, und das Thema wurde musikalisch sehr gut gemeistert. Bevor der Abend zu Ende ging, stand noch ein Besuch bei Max Raabe (Daniel Knoop) an, der sich beklagte, dass kein Schwein ihn anruft. Und ein Auftritt von Hildegard Knef (Monika Gangolf) mit dem Stück "Ich hab noch einen Koffer in Berlin". Den Abschluss machte ein Marschmedley, bei dem das Publikum vollends mitgerissen wurde. Noch zwei weitere Zugaben - dann durfte der Musikverein Sehlem- Esch die Bühne verlassen.

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