Über und unter der Stadt wird geschafft

Traben-Trarbach · Die Schottstraße soll keine Schotterpiste mehr sein, der Moselparkplatz keine Betonfläche, und die Unterwelt wird weiter aufpoliert. Traben-Trarbach geht zusammen mit dem Land mehrere Projekte an.

Traben-Trarbach. Lambert Norta muss weit ausholen, wenn er von der Geschichte der Schottstraße spricht. Damit meint der Planer vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) die Zeit, die vom Beginn der Beratungen im Jahr 2008 bis zur Spruchreife der Ausbau-Details im Jahr 2012 vergangen ist. Denn zum einen hat das Land nach und nach seine maroden Straßen in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach erneuert, angefangen bei der L 197 zwischen Kautenbach und Longkamp, zuletzt auf mehreren Straßenabschnitten in Enkirch. Zum anderen hat man es in der Schottstraße, die in Richtung Starkenburg/Irmenach führt, mit "Nutzungskonflikten" zu tun, so Norta.
Denn in der Straße befinden sich eine Kindertagesstätte und ein Getränkehandel. Die Besucher Ersterer müssen möglichst sicher die Straße überqueren können, Letzterer benötigt ausreichend Platz für Lieferfahrzeuge. 2005 waren dort 2000 Autos und 51 Schwerfahrzeuge am Tag gezählt worden. Die Enge der Straße verschärft das Problem.
Erneuert werden soll die L 190 auf 615 Metern im Abschnitt vom Rathaus bis zur scharfen Rechtskurve, wo sie den Schottbach kreuzt (siehe Grafik). Zahlreiche Fahrversuche sind den Detailplanungen vorangegangen, bei denen der Lieferverkehr berücksichtigt wurde, erklärt Norta. An der Kita wird eine sogenannte Querungshilfe eingerichtet, also eine Art Einbuchtung. Zudem soll das Parken jenseits dafür vorgesehener Plätze eingedämmt werden, unter anderem mit Hilfe neuer Kurzzeit-Parkplätze. Auch eine Verkehrsberuhigung am Marktplatz ist angedacht.
Die Kosten für die Straße in Höhe von etwa 750 000 Euro übernimmt das Land. Ebenso teuer wird nach Schätzung der Verbandsgemeinde die Erneuerung der Wasser- und Kanalleitung, für die die VG-Werke aufkommen. Die Kosten für die Gehwege trägt zunächst die Stadt. Norta geht davon aus, dass die Arbeiten 2014 beginnen.
Noch in diesen Tagen dagegen startet die Neugestaltung des Moselparkplatzes in Trarbach. In der Mitte wird eine Art ovale Insel angelegt, um die herum künftig Busse fahren und die Passagiere am Schiffsanleger aussteigen lassen können. Auch in der Enkircher Straße, gegenüber dem Parkhotel, entsteht ein Busstandplatz.
Parken können Busse auf dem neuen Platz nicht mehr. Für PKW gibt es dort derzeit 57 Parkplätze, künftig sind es 50 - sowohl auf der Insel, als auch um sie herum. Für Motorrad- sowie Radfahrer sind ebenfalls Stellplätze vorgesehen.
An der Moselseite führt dann ein Fuß-/Radweg entlang, der die Anbindung an den Moselradweg verbessert. Schöner soll künftig auch die Beleuchtung sein. Von den Kosten über 300 000 Euro übernimmt das Land 80 Prozent.
Nachdem die Aufträge vergeben worden sind, beginnen jetzt auch weitere Arbeiten in der Unterwelt. Die Keller des Rathauses Traben und des Anwesens Niedersberg werden hergerichtet und verbunden. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 57 800 Euro plus Nebenkosten.
Bis zum Beginn des Mosel-Wein-Nachts-Markts am 30. November muss der Rathauskeller hergerichtet sein, da nach Auskunft von Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus ein Betreiber für die Räume gefunden ist, die somit für das weihnachtliche Treiben mitgenutzt werden.Extra

Für den Mosel-Wein-Nachts-Markt sind im städtischen Nachtragshaushalt 2012 Aufwendungen von 47 000 Euro eingeplant - unter anderem für Veranstaltungen, Marketing und Anzeigen. 10 000 Euro fallen an Personalkosten an, in erster Linie für den Bauhof. Auf der anderen Seite rechnet die Stadt mit Einnahmen von 10 000 Euro. Die Ausgaben sind dank Umschichtungen im Haushalt gegenfinanziert, erklärt Büroleiter Frank Koch. Unter anderem werden 20 000 Euro eingespart, die in den Haushalt für zusätzliche PR-Arbeit durch eine Agentur eingestellt waren. uq

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