Übernachtungszahlen steigen, Gäste bleiben länger

Morbach · Gute Nachrichten für die Mitglieder des Fremdenverkehrsausschusses der Gemeinde Morbach: Die Touristenzahlen steigen leicht. Damit konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre aufgefangen werden, meldet die Leiterin der Tourist-Information, Franziska Fleckser.

Morbach. Es ist zwar nur eine leichte Steigerung, aber vor dem Hintergrund des Abwärtstrends der vergangenen Jahre kam die Information bei den Mitgliedern des Fremdenverkehrsausschusses Morbach gut an: Franziska Fleckser, Leiterin der Tourist-Info, erläuterte den Jahresbericht ihrer Abteilung.

Übernachtungen: 2015 gab es demnach 60 356 Übernachtungen in der Einheitsgemeinde. Das sind 0,2 Prozent mehr als 2014, als nur 60 244 Übernachtungen verzeichnet wurden. 2013 lag die Übernachtungszahl hingegen bei 62 338. Während sich die Zahl der Übernachtungen in Morbach zwischen 2005 und 2015 bei einem Wert zwischen 66 811 (2005) und 60 356 (2015) einpendelt, sind die Schwankungen der Nachbargemeinden größer und tendieren ins Negative. In der VG Thalfang lag die Zahl 2005 bei 112 434 und sank auf 55 710 im Jahr 2015. Auch in der VG Hermeskeil ist ein Abwärtstrend zu beobachten: 2005 gab es dort 42 599 Übernachtungen, 2015 waren es nur noch 35 552.
In Morbach habe sich, so Fleckser, auch die Verweildauer der Gäste verlängert. 2014 blieben die Gäste im Durchschnitt 3,01 Tage, 2015 sind es bereits 3,12 Tage.
Allerdings sei auch mit einer gewissen Dunkelziffer zu rechnen, denn Privatunterkünfte und Ferienwohnungen seien nicht meldepflichtig. "Uns liegen nur die freiwilligen Angaben vor. Ich kann nur alle Vermieter ermuntern, sich zu melden, damit unsere Statistik präziser wird. Entgegen vielen Gerüchten geben wir keine Angaben an die Finanzämter weiter. Die Zahlen werden addiert und anonym an das Statistische Landesamt weitergemeldet", sagt Fleckser.

Messebesuche: Den leichten Aufwärtstrend bei den Übernachtungen untermauert auch die Anzahl an Prospektanforderungen, die ebenfalls von 1457 im Jahr 2014 auf 1654 gestiegen ist. "Die meisten Prospekte werden aus Deutschland bestellt, ein Teil der Interessierten stammt aber auch aus den Benelux-Staaten", sagt Fleckser. Das hänge auch ein wenig mit dem neu geschaffenen Nationalpark Hunsrück-Hochwald zusammen. "Die Kunden fragen schon gezielt nach Rangertouren. Auch auf Messen macht es sich positiv bemerkbar, wenn ein Nationalpark-Ranger mit Hut und Uniform dabei ist"; sagt Fleckser.
Im Januar sei zum Beispiel ein Ranger bei der Luxemburger Tourismus-Messe "Vakanz" dabei gewesen: "Da schauen die Leute schon mal hin und informieren sich. Das hilft, wenn nebenan der Schwarzwälder Schinken steht und die Leute anzieht" , erzählt Franziska Fleckser mit einem Augenzwinkern. Neben der Vakanz haben Mitarbeiter der Tourist-Information auch weitere Messen besucht, um auf die Ferienregion Morbach aufmerksam zu machen, darunter die Reisewelt in Düsseldorf und die SaarLorLux-Messe im Saarland.

Museen: Die Bilanz des Archäologieparks Belginum ist für 2015 - wie erwartet - hinter den Wert von 2014 zurückgefallen. Das lag, so Fleckser, an der Großbaustelle am Wederather Kreisel, durch die der Archäologiepark für mehrere Monate schwer erreichbar gewesen sei. Die Besucherzahl sank von 7727 im Jahr 2014 auf 6945 zurück. Aber auch beim Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath registrierte man einen Rückgang: Fanden 2014 4636 Besucher den Weg in die Ausstellung, waren es 2015 nur noch 3575. Relativ stabil war die Besucherzahl beim Deutschen Telefonmuseum in Morbach mit 1027 Besuchern (2014: 1080).

Wanderwege: Der Jakob-Maria-Mierscheid-Wanderweg wurde 2016 als Traumschleife des Saar-Hunsrück-Steigs zertifiziert und erhielt 61 Punkte. Mit 67 Punkten wurde die LandZeitTour zertifiziert. Für die Ölmühlentour steht die Nachzertifizierung im Sommer 2017 an. Geplante verbessernde Vorhaben seien, so Fleckser, eine optimierte Ausschilderung und eine überdachte Sitzgruppe am Aussichtspunkt. Mit einem neu angeschafften Personenzählgerät kann nun auch die Zahl der Wanderer erfasst werden. 346 Euro kostete die Investition, die derzeit an der Hunolsteiner Klammtour erprobt wird.

Planung für 2017: Im Archäologiepark Belginum wird am 7. Mai eine neue Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel "Pracht und Herrlichkeit - Bewaffnung und Bekleidung keltischer Männer im Hunsrück" geht es um Kleidung in der Frühgeschichte. Die Traumschleifen sollen mit Schuhputzstationen, neuen Schutzhütten und probeweise mit einem Getränkeautomaten mit regionalen Produkten der Initiative "Ebbes von hei!" ausgestattet werden. Das Hoxeler Viadukt, eine Eisenbahnbrücke der Hunsrückbahn, das am Saar-Hunsrück-Steig liegt, soll von Hoxel aus besser ausgeschildert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort