Übernahme, weil ein Nachfolger fehlt

HETZERATH/ALPEN. Zum 1. Juli übernimmt der Landtechnikhersteller Lemken aus Alpen (Niederrhein) den Hetzerather Feldspritzenanbieter Matthias Jacoby GmbH & Co KG. Der Produktionsstandort und 36 von 42 Arbeitsplätzen sollen erhalten bleiben.

Seit genau 101 Jahren bietet die Matthias Jacoby GmbH & Co KG technische Lösungen in den Bereichen Feld- sowie Wein- und Obstbau. Das Unternehmen hatte sich vor allem im Bereich Pflanzenschutztechnik und der Fertigung entsprechender Maschinen am Markt etabliert. Zum 1. Juli übernimmt nun der Landtechnikhersteller Lemken GmbH & Co KG aus Alpen (Niederrhein) den Traditionsbetrieb. Das hat Lemken-Geschäftsführer Franz-Georg von Busse bekannt gegeben. Von Busse versicherte, dass Hetzerath als Produktionsstandort weiterhin erhalten bleibe und Lemken 36 der insgesamt 42 Mitarbeiter übernehmen werde. In Zukunft sollen sogar noch weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Gerhard Andries, Inhaber des Feldspritzenanbieters Jacoby, begründete seine Entscheidung, das Unternehmen zu veräußern, strategisch: Er habe schlicht keinen Nachfolger für das Unternehmen gefunden, das noch im Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz von vier Millionen Euro erwirtschaftet habe. Ein Nachfolge-Problem, das für viele andere Unternehmen das Aus bedeutet. Lemken wird sich nun allein auf das Segment Feld konzentrieren, während der Bereich Obst- und Weinbau mit sechs Mitarbeitern nach wie vor ein eigenständiges Unternehmen bleibt. Der Einstieg in die Pflanzenschutztechnologie ermöglicht es dem niederrheinischen Spezialisten in der Bodenbearbeitung, den Kunden künftig ein größeres Produktportfolio anbieten zu können. Damit kann sich Lemken auf in- und ausländischen Märkten besser positionieren.Bedienerfreundlich und zuverlässig

"Die bekannten Jacoby-Spritzen stehen für Bedienerfreundlichkeit, Arbeitsqualität und hohe Zuverlässigkeit. Sie passen gut zu uns", begründete Franz-Georg von Busse. Der traditionsreiche Pflanzenschutzexperte Jacoby stellt Anbau- und Anhängespritzen sowie Aufbauanlagen und selbstfahrende Spitzen her. Besonders bekannt wurde das Unternehmen aus Hetzerath durch ein Alurohr, das optimalen Schutz für Düsen und Düsenkörper bietet. Die Firma Lemken beschäftigt als Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten für die Bodenbearbeitung und Aussaat heute 571 Mitarbeiter. Das Unternehmen wird in sechster Generation von Viktor Lemken geführt. Stammsitz ist die niederrheinische Gemeinde Alpen. Dort produziert Lemken rund 7000 Geräte im Jahr und erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 92 Millionen Euro. Lemken zählt zu den führenden Unternehmen der Branche in Europa.

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