Überraschungseffekt der Blauen Tonne ist für Kreistag überraschend

Bernkastel-Wittlich · Dass die Einführung der Blauen Tonne für manche Bürger eine Überraschung ist, wie auch der Sperrmüll auf Abruf, überrascht wiederum die Politiker, die das beschlossen haben. Deshalb gab Landrat Gregor Eibes im Kreistag einen Schnellkurs, wie’s geht.

Bernkastel-Wittlich. Sie stehen vor der Wittlicher Synagoge, in Garagen, Altstadtecken, an der Straße und in eigens gebauten Verstecken: Blaue Tonnen. 44 000 Stück werden aktuell im Landkreis verteilt. Wer damit irgendwie ein Problem hat, muss sich damit an den Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) wenden (der TV berichtete). Aber, so stellt Landrat Gregor Eibes in der Sitzung des Kreistages klar: "Der Kreistag hat die Papiertonne am 13. Juli 2015 beschlossen, unabhängig von der ART, weil wir der Meinung waren, es sei der beste Weg." Ihn wundert, dass manch ein Bürger von der Blauen Tonne überrascht ist und klärt auf: "Wie groß ist so ein Ding? Für jeden ist die Tonne 240 Liter groß. Wenn man eine größere braucht, lässt sich das steigern. Und jetzt werden sie vor die Tür gestellt."
Dass manche damit ein Platzproblem haben, verstehe er nicht ganz, man lebe ja nicht im städtischen Raum und: "Man müsste einigermaßen damit hinkommen. Ausnahme: Man hat pubertierende Töchter, die drei Mal am Tag bei Zalando bestellen."
Ob es diese Bürger sind, die
Gertrud Weydert, Grüne, meint? Sie ist jedenfalls überzeugt: "Für viele reichen die 240 Liter nicht aus, und Papier brennt leicht. So werden nun im Landkreis viele kleine Feuerchen zu sehen sein." Sie wünscht sich dezentral Papiercontainer, die an den Grünschnittplätzen aufgestellt werden könnten. Auch Dirk Richter, FDP, sagt: "Ich kann Frau Weydert nur Recht geben. Es werden viele Leuchtfeuer den Landkreis erhellen. Und ich berichte nur, was bei den Bürgern ankommt. Ich weiß, das hat nichts mit der ART zu tun."
Die Gebühren werden nicht steigen, nur weil es jetzt die neuen Tonnen gibt: Für Restmüll bleiben sie auf Vorjahresniveau. Und es bleibt ausschließlich bei einer vierwöchigen Leerung. Landrat Gregor Eibes: "Bitte, bitte nicht öfter rausstellen. Es hat zwar keiner etwas dagegen, wenn sie alle zwei Wochen rausgestellt wird, aber es wird keiner das Altpapier mitnehmen."
Und er betont nochmals "ausdrücklich, das war eine eigenständige Entscheidung des Landkreises unabhängig von der ART. Wir hätten beides auch für uns alleine gemacht." Auch den Sperrmüll auf Abruf: "Dazu hält sich bei mir die Überraschung in Grenzen", auch wenn manche jetzt das Thema "rauf und runter diskutierten". sos

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