Target World Startschuss für Umbau verzögert sich

Landscheid · Neben dem Schießstand in Landscheid will der Investor ein Restaurant,  einen Druckluftwaffenschießstand und vieles mehr bauen. Doch der Ortsgemeinderat verlangt nun detailliertere  Pläne und will die Baumaßnahmen vertraglich vereinbaren.

 Wie die Modernisierung des Schießstandes in Landscheid aussehen soll, darüber möchte der Investor in Kürze informieren.

Wie die Modernisierung des Schießstandes in Landscheid aussehen soll, darüber möchte der Investor in Kürze informieren.

Foto: Klaus Kimmling

Schnell geht hier gar nichts: Das mussten der Ortsgemeinderat Landscheid und der Investor der Target World wider Erwarten feststellen. Die Target World GmbH will auf dem Gelände des Schießstandes in Landscheid ungenutzte Gebäude abreißen und mehr als fünf Millionen Euro investieren (der TV berichtete). Doch aus dem Plan, mal eben den bestehenden Bebauungsplan in einem beschleunigten Verfahren im Galopp zu ändern, wurde nichts. Ortsbürgermeister Ewald Heck: „Nach neuem Recht ist das nicht mehr möglich. Darauf hat uns die Kreisverwaltung hingewiesen.“ Deshalb müsse nun der reguläre Weg eingeschlagen werden, sagt Heck. Und der sieht vor, dass ein Umweltbericht erstellt werden muss und alle betroffenen  Behörden zu beteiligen sind. Heck: „Wir haben dazu 50 Behörden angeschrieben,  die Ergebnisse liegen vor.“

Darüber hinaus hat sich der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung darauf verständigt, seine Strategie zu ändern. So soll kein angebotsbezogener, sondern ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden. Rechtsanwalt Paul Henseler, der der Gemeinde künftig bei der Aufstellung des Bebauungsplans beratend zur Seite stehen wird, erklärt die Unterschiede: „Bei einem angebotsbezogenen Bebaungsplan entscheidet der Investor, ob etwas gebaut wird und wie er die erlaubte Nutzung kombinieren will. Er könnte sich aus dem Plan die Rosinen picken und von ihm vorgeschlagene Sachen wegfallen lassen. Das ist für die Gemeinde suboptimal.“ Deshalb sei ein vorhabenbezogener Bebauungsplan vorteilhafter, sagt Henseler. „Dabei muss der Investor genau definieren, was er machen will, wie die Gebäude aussehen sollen und sich in einem Vertrag dazu verpflichten, das in den Vertrag geschriebene binnen einer Frist durchzuführen.“ So könne der Ortsgemeinderat gewisse Dinge verhindern, sagt Henseler, was sonst hingegen nicht ginge. Außerdem entstehe so eine starke Bindung zwischen der Gemeinde und dem Investor. Henseler: „Anhand der bislang vorgelegten Pläne kann aber auch kein Mensch erkennen, was dort wirklich entstehen soll. In einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan müsste die Target World GmbH hingegen genau definieren, wie die Gebäude aussehen sollen und den Plan mit Nutzungsinhalten füllen.“ Der Ortsgemeinderat stimmte mehrheitlich dafür, diesen Weg einzuschlagen und das Verfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einzuleiten. Heck: „So sind wir auf der sicheren Seite. Das Verfahren, um den Bebauungsplan zu ändern, wird deshalb aber nicht viel länger dauern. Das ziehen wir innerhalb von ein paar Monaten durch.“ Auf der Seite des Investors sieht man diese Änderung des Verfahrens hingegen gelassen. Peter Clemens, Projektleitung Target World Landscheid, sagt: „Wir haben nichts zu verbergen. Was Herr Henseler fordert und konkrete Pläne, was wir bauen möchten, können wir in wenigen Wochen vorlegen.“ Die Planung sowie die Anpassung des Bebauungsplans, sagt Clemens, könne trotz der Verfahrensumstellung bis zum Sommer abgeschlossen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort