Infrastruktur Umbau Rathaus Reil: Im Frühjahr kann’s losgehen

Reil · Für die Moselgemeinde ist das 1,4-Millionen-Euro-Projekt ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

 Das Reiler Rathaus mit der Schulturnhalle muss saniert werden. Das Gebäude ist 40 Jahre alt.

Das Reiler Rathaus mit der Schulturnhalle muss saniert werden. Das Gebäude ist 40 Jahre alt.

Foto: TV/Winfried Simon

Das Rathaus der Gemeinde Reil liegt zwar nicht mitten im Ort, dennoch ist es der Mittelpunkt des Dorflebens. Dort finden private Feiern statt, dort sind die Vereinsräume mit Küche, dort hat die Ortsbürgermeisterin ihr Büro, dort tagt der Gemeinderat, dort befindet sich im Untergeschoss der Jugendraum und können die Wohnmobilisten des angrenzenden Stellplatzes die sanitären Einrichtungen benutzen.

 Und jeweils zum Jahreswechsel finden dort die beliebten Aufführungen des Theatervereins Moselblümchen Reil statt. Diesmal sind es sieben Veranstaltungen vom 28. Dezember bis zum 11. Januar. Dafür nutzt der Verein die große Turnhalle in der oberen Etage, in der ansonsten sich die Schüler der Reiler Grundschule sportlich betätigen.

Das Gebäude, das Anfang der 80er Jahre errichtet wurde, ist also Bürgerhaus und Sporthalle zugleich.

Seit langem gibt es Pläne das Haus komplett zu sanieren. Läuft nun alles nach Plan, könnte im Frühjahr 2020 mit den Arbeiten begonnen werden. Die im Mai 2019 gewählte Ortsbürgermeisterin Elke Schnabel – von 2004 bis 2019 war sie zweite Beigeordnete der Gemeinde – weiß, was auf die verschuldete Gemeinde zukommt, vor allem finanziell. Aber für sie gibt es keine Alternative. Schnabel: „Die Sanierung ist wichtig und notwendig. Wenn wir nicht investieren, gehen wir rückwärts.“ 1,5 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Der Bauantrag bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich ist gestellt, mit der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gibt es eine Vereinbarung über die Finanzierung. Die Verbandsgemeinde als Schulträger der Grundschule Reil und somit auch Besitzerin der Turnhalle beteiligt sich mit 38 Prozent der nicht förderfähigen Kosten.

Noch gibt es mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier Abstimmungsbedarf. Denn die Gemeinde erwartet eine 60-Prozent-Förderung über das europäische Leader-Programm, genauer gesagt über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Die Maßnahme lautet „Umbau und Neugestaltung Dorfzentrum Reil“. Das aktuelle Leader-Förderprogramm endet 2020.

Die Finanzierung sieht wie folgt aus: Gesamtkosten: 1,363 Millionen Euro, Förderung Leaderprogramm: 817 500 Euro, Eigenanteil Ortsgemeinde: 338 000 Euro, Eigenanteil Verbandsgemeinde Traben-Trarbach: 207 000 Euro.

Mit die höchsten Kosten des Umbaus und der Sanierung verursacht der Einbau eines Aufzuges, damit das am Moselufer stehende in einen Hang gebaute vierstöckige Gebäude behindertengerecht wird.

Außerdem muss das Haus energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Küche wird zu einer Lehrküche für die Grundschule und Landfrauen umgebaut und für die Wohnmobilisten werden zusätzlich Duschen im unteren Bereich des Gebäudes eingebaut. Der Jugendclub soll eigene Toiletten erhalten. Die Wand zwischen Sitzungssaal und Bürgersaal soll entfernt und durch eine bewegliche Faltwand ersetzt werden. Diese kann eingeklappt werden, so dass der Saal auch für sehr große Veranstaltungen genutzt werden kann. Der obere Eingang von der Schulstraße aus bekommt eine Rampe für Rollstuhlfahrer.

Stellt sich noch die Frage, welche Ausweichmöglichkeiten es für die Vereine und die Gemeinde während der vermutlich über zwei Jahre dauernden Bauarbeiten gibt. Ortsbürgermeisterin Elke Schnabel ist sich sicher, dass es Ersatzräume geben wird.

Sie denkt zum Beispiel an das alte Jugendheim der Kirchengemeinde, das Sportlerheim des TuS Reil, die Grundschule Reil oder auch an den Saal des Hotels Nalbach.

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