"Un oossa Noopbaschaft"

KRÖV. Im Reigen der Moselländischen Mundartartage ist die Verbandsgemeinde Kröv-Bausendoref seit 1998 mit dabei. Das Gemeinschaftsprojekt der vier Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Kröv-Bausendorf und Neumagen-Dhron erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit.

 Tratsch in der Nachbarschaft: Helga Kneib (links) und Marlene Junglen wissen viel Neues zu berichten. Im Hintergrund Moderatorin Gudrun Hüls-Beth und Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Tratsch in der Nachbarschaft: Helga Kneib (links) und Marlene Junglen wissen viel Neues zu berichten. Im Hintergrund Moderatorin Gudrun Hüls-Beth und Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

So auch diesmal wieder in Kröv, wo seit 1998 Gudrun Hüls-Beth die Mundarttage moderiert. Sie hatte für dieses Jahr das Thema "Un oossa Noopbaschaft" vorgegeben. So war es nicht verwunderlich, dass der Saal der "Reichsschänke" Kröv schon lange vor Beginn mit zirka 200 Mundartfreunden voll besetzt war. Nicht nur Interpreten aus der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, sondern auch Künstler aus den Nachbar-Verbandsgemeinden und aus Trier hatten dieses reizvolle Thema aufgegriffen und ihre Erlebnisse in moselfränkischer Mundart vorgetragen. Das Duo "Nochääs" (Corinna Röhl und Andrea Comes) ist seit Jahren ein fester Bestandteil der moselfränkischen Mundarttage. Sie eröffneten die Veranstaltung musikalisch. Bürgermeister Otto Maria Bastgen, der die vielen Mundartfreunde auf "Bombogener Platt" begrüßte, dankte den Organisatoren Gudrun Hüls-Beth und Hubert Kalff von der Tourist-Info für deren gute Vorbereitung."Wat die Leut soo son"

Zur Eröffnung des Mundarttages dozierte Ignaz Rieth (Kinheim) über den Begriff "Nachbarschaft". Oswald Raach (Trier) erzählte tiefgründig, "wat die Leut soo son". Karl-Josef Schenk (Ürzig) gab einen Überblick über die Landes- und Ortsnachbarn, wobei er die Nachbarorte mit allen Licht- und Schattenseiten trefflich skizzierte. Wie er erhielt auch Edmund Becker (Rachtig) viel Beifall. Dieser stellte akribisch die Unterschiede zwischen Zeltingern und Roochtern heraus, dies nicht nur wegen der sprachlichen Verschiedenheiten, sondern auch wegen ihrer ganzen Art. Nach Gudrun Hüls-Beths Schilderung der des "Wolwa Keeschefests" (Wolfer Kirchenfest) unternahm Werner Pohl (Kinheim) einen Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher. Er stellte fest, dass der "Nachbarschaftsklatsch" und auch die Schadenfreude alle Zeiten überlebt haben. Marlene Junglen und Helga Kneib begannen mit Tratsch in der Nachbarschaft, wobei sie einer notleidenden Nachbarin mit einer "Roomsop" das Leben retteten. Als "Seiteneinsteigerin" im wahrsten Sinne des Wortes präsentierte sich Hedwig Langbein aus Osann, die kurz vor der Veranstaltung um ihre Teilnahme gebeten hatte. Mit einem gelungenen Vortrag schilderte sie die Erlebnisse mit dem Hahn des Nachbarn. "Fischers Maathes" (Helmut Haag) gab dann die näheren Umstände bei der vor kurzem stattgefundenen Bürgermeisterwahl in Trier bekannt, ehe Rosel Beitzel-Kneib ihre Erinnerungen an die frühere Nachbarschaft trefflich schilderte. Den Abschluss machte Ignaz Rieth als "Doochliina" (Tagelöhner) beim Nachbarn. Mit Liedern für "Leib und Seele" beendete das Gesangsduo "Nochääs" den Mundarttag in Kröv.

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