Unauflösbares Dilemma

Die Ortsdurchfahrt Hetzerath wird für Lastwagen über 7,5 Tonnen Gewicht gesperrt, Anlieger dürfen aber weiterhin mit schweren Lastern den Ort durchqueren. Was zunächst klingt wie ein Sieg der Bürgerinitiative, die sich gegen die Verkehrsbelastung des Ortes wehrt, ist nichts als ein Beleg dafür, dass das Land die Situation in Hetzerath nicht nachhaltig entschärfen kann.

Denn Anlieger ist jeder, der in Hetzerath und der näheren Umgebung etwas zu erledigen hat. Das Ganze ist ein unauflösbares Dilemma: Auf der einen Seite stehen Anwohner, die verständlicherweise dagegen sind, dass ihr Ort von vielen schweren Lastwagen durchfahren wird. Auf der anderen Seite stehen Unternehmer, für die der Weg Richtung Trier über Sehlem ein wirtschaftlich durchaus relevanter Faktor ist, da ihre Lastwagen täglich nicht nur einmal, sondern dutzende Male unterwegs sind und jedesmal mehrere Kilometer zusätzlich fahren müssten. Und dazwischen steht eine Gesetzeslage, die ein echtes Durchfahrtsverbot auf einer erst kürzlich ausgebauten Landesstraße, auf der nicht außergewöhnlich viele Unfälle passieren, gar nicht ermöglicht. Selbst wenn die Landesregierung wollte und die Ortsdurchfahrt komplett für Lastwagen sperren würde, hätte diese Vorgabe vor Gericht kaum Bestand.

Was bleibt? Erstens werden weiter fast genauso viele Laster durch Hetzerath fahren wie in den vergangenen zehn Jahren. Deshalb hätte zweitens das Land besser den Anwohnern genau das vermittelt, anstatt eine Pseudo sperrung zu verkünden. So hätten man wenigstens das Geld für die Schilder gespart.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort