"Und das Leben ist doch schön"

BURGEN. Eines ist sicher: Wenn Anfang Februar der Verein "Von Betroffenen für Betroffene" sein fünfjähriges Bestehen feiert, wird auch Gründerin Anna Becker dabei sein – obwohl sie seit mehr als zwei Jahren tot ist.

 Ein Bild aus glücklichen Tagen: der damalige Vorstand mit Heidelinde, Anna und Hermann Becker (vorne) sowie Hans-Jürgen Schmidt, Ralf Kasel, Alfred Thielen und Richard Bork (hinten). Foto: TV-Archiv/Ursula Schmieder

Ein Bild aus glücklichen Tagen: der damalige Vorstand mit Heidelinde, Anna und Hermann Becker (vorne) sowie Hans-Jürgen Schmidt, Ralf Kasel, Alfred Thielen und Richard Bork (hinten). Foto: TV-Archiv/Ursula Schmieder

Normalerweise freuen sich die Beteiligten auf eine Jubiläumsfeier. Das Fest zum fünfjährigen Bestehen des Vereins "Von Betroffenen für Betroffene" löst aber nicht nur freudige Erinnerungen aus. Schließlich lebt Anna Becker, die Initiatorin dieses Vereins, nicht mehr. Gleichwohl - und das macht die Besonderheit aus - ist sie allgegenwärtig. "Ihr Grab ist eine Pilgerstätte", sagt Vater Hermann, der den Verein mit Ehefrau Heidelinde und weiteren Mitstreitern weiterführt. "Mit Stolz und in Annas Sinn", betont er.Benefiz-Veranstaltung war unglaublicher Erfolg

Anna Becker hatte den Verein Ende 2000 gegründet. In einer Phase, als das an Leukämie erkrankte Mädchen glaubte, die Krankheit besiegt zu haben. Um anderen kranken Kindern zu helfen, plante sie eine Benefizveranstaltung, die Anfang Februar 2001 in Mülheim stattfand. Extra für diese Veranstaltung wurde der Verein "Von Betroffenen für Betroffene" gegründet. "Er sollte danach eigentlich wieder seine Aktivitäten einstellen", berichtet Hermann Becker. Die damalige Benefiz-Veranstaltung war ein unglaublicher Erfolg. 96 000 Tombola-Lose wurden verkauft. Der Reinerlös lag bei 81 000 Mark. Die Veranstaltung war auch in anderer Hinsicht ein Erfolg. Vereine und Privatleute hörten bei den Beckers nach, wie sie helfen könnten. An eine Auflösung des Vereins war nicht mehr zu denken. Erst recht nicht, als die Krankheit dann doch wieder zuschlug - schlimmer als zuvor. Anna Becker starb am 23. November 2003, genau einen Monat vor ihrem 18. Geburtstag. Wie viele Leute Anteilnahme an ihrem Schicksal nehmen, zeigt eine Zahl, die normalerweise bei solch einem Ereignis nichts zu suchen hat: An Kondolenzgeldern kamen 18 600 Euro zusammen. Auch mit diesem Geld tat der Verein viel Gutes. Bisher kamen mehr als 135 000 Euro an Spenden zusammen. Mehr als 60 000 Euro erhielt die "Villa Kunterbunt" in Trier. Beträchtliche Mittel flossen und fließen auch in weitere Projekte. Anfang Februar wird das fünfjährige Bestehen des Vereins gefeiert. Am 3. Februar, 20 Uhr, gibt es in der Wintricher Kirche ein Benefizkonzert. Mitwirkende sind die Sängerin Martina Garth, der Trompeter Nikolai Tchotchev und Wolfgang Valerius (Orgel). Der Jubiläumsabend beginnt am Samstag, 4. Februar, um 20 Uhr in der Wintricher Festhalle "Vindriacum". Er ist - und das ist gewollt - eine Mischung aus Gedenkfeier und Freudenfest. Hermann Becker stellt ihn unter das Motto "Und das Leben ist doch schön". Es wird eine Gedenkminute für Anna Becker geben, Hermann Becker, Professor Wolfgang Rauh (Mutterhaus Trier) und weitere Weggefährten werden an Anna Becker erinnern. Doch die Unterhaltung nimmt ebenfalls breiten Raum ein. Mitwirkende sind die "Riesling Harmonists", die Gesangsgruppe "Ton in Ton" sowie Ingrid Wagner mit ihrer Gesangsklasse. Später wird auch noch eine Band spielen. Das Geschehen am Sonntag, 5. Februar, steht ab 13 Uhr im Zeichen mehrerer Kinderchöre. Ab 18 Uhr spielen dann die "Hunsrücker Nachtschwärmer". Eintritt wird an keinem der drei Tage erhoben. Spenden sind aber willkommen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. So sorgt Ein-Sterne-Koch Alexander Oos (Trittenheim) für das Essen. Er ist förderndes Mitglied im Verein. Insgesamt ist ein Heer freiwilliger Helfer in die Organisation und den Ablauf der Veranstaltung eingebunden.

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