Und was ist, wenn's bei der Feuerwehr brennt?

TRABEN-TRARBACH. (gkb) Der "Ausflug" von 29 Schülern der dritten Klasse endete nach wenigen Schritten: Direkt neben der Grundschule ist das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Traben, und dort erwarteten die ehrenamtlichen Schulklassenbetreuer, Frank Mittelmann und Horst Lenard, die muntere Kinderschar. In zwei Stunden vermittelten sie ihr brandheiße Informationen.

 Zum Abschluss des Unterrichts durften die 29 Schülerinnen und Schüler der dritten Grundschulklasse auf das Feuerwehrfahrzeug vor dem Gerätehaus in Traben klettern. Links im Bild der ehrenamtliche Schulklassenbetreuer Frank Mittelmann, vor ihm sein Kollege Horst Lenard.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Zum Abschluss des Unterrichts durften die 29 Schülerinnen und Schüler der dritten Grundschulklasse auf das Feuerwehrfahrzeug vor dem Gerätehaus in Traben klettern. Links im Bild der ehrenamtliche Schulklassenbetreuer Frank Mittelmann, vor ihm sein Kollege Horst Lenard.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

"30 Schulklassenbetreuer gibt es im ganzen Kreis", weiß Frank Mittelmann, und zur Traben-Trarbacher Truppe gehört auch noch Ferdinand Klasen. An diesem Morgen geht es im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr so richtig rund, Langeweile kommt keine Minute auf. Dafür sorgen nicht nur die beiden Feuerwehrmänner mit ihrem Fachwissen, sondern auch die bestens vorbereiteten Schüler. Mit ihrer Klassenlehrerin Marion Niedersberg hatten sie zuvor im Unterricht das Thema durchgenommen, und so schnellen bei den Fragen der Feuerwehrmänner fast alle kleinen Finger in die Höhe. Die Kinder haben sich eingehend mit den Aufgaben der Feuerwehr beschäftigt, und doch erfahren sie noch viel Neues an diesem Vormittag. Zum Beispiel, dass die Männer und Frauen der Feuerwehr nicht nur Menschen retten, sondern auch Tiere, dass ein einziger Tropfen Öl 600 Liter kostbaren Trinkwassers verunreinigen kann und dass Kinder ab dem zehnten Lebensjahr in die Jugendfeuerwehr eintreten können. Den Ausführungen der beiden Männer folgen die kleinen Zuhörer gebannt. Wie sollte man sich im Brandfall verhalten? Horst Lenard und Frank Mittelmann erklären Schritt für Schritt. Der Feuerwehr-Notruf 112 läuft in Trier auf und dort meldet sich immer jemand. Sie warnen aber davor, aus Spaß die Nummer anzuwählen. "Der Anruf kann zurück verfolgt werden", sagt Frank Mittelmann. Wer absichtlich einen Fehlalarm auslöst, dem droht Bestrafung. Wie muss ein Notruf abgesetzt werden? Lenard und Mittelmann erläutern genau das Vorgehen: Namen und Wohnort angeben und dem Feuerwehrmann genau mitteilen, wo es brennt und was in Flammen steht. Sich ruhig verhalten, auf Fragen antworten und den Anweisungen des Fachmanns folgen. Das wird sogleich geübt. Der kleine Philipp bekommt ein Telefon in die Hand gedrückt, wählt die 112 und am anderen Ende meldet sich Horst Lenard: "Hier Leitstelle Trier." Philipp macht seine Sache gut, sagt Namen und Anschrift, dass in seinem Zimmer der Teppich brennt und beantwortet die Frage, ob weitere Menschen im Haus sind. Mehrere Schüler dürfen einen solchen Notruf absetzen, und Horst Lenard sagt ihnen mit Nachdruck: "Je präziser die Information rüberkommt, desto schneller ist die Hilfe am Ort." Die beiden Schulklassenbetreuer freuen sich, als sie erfahren, dass es bei fast allen Kindern zu Hause Rauchmelder gibt. Sie erläutern, dass diese Geräte Menschenleben retten können. Heiter wird es, als Lehrerin Marion Niedersberg in die Feuerwehr-Schutzkleidung steigen darf und mit blauer Jacke und Hose, dicken Handschuhen und Schutzhelm ihren Schützlingen gegenübersteht. Was alles zur Grundausstattung eines Feuerwehrmannes gehört, wussten sie bereits, nun dürfen sie die Dinge selbst in die Hand nehmen - das schwere Atemschutzgerät halten, Helme aufsetzen, die 30 Meter lange Leine zur Eigensicherung und vieles mehr inspizieren. Ein dickes Lob der Feuerwehrmänner gab es nicht nur für die Schüler, sondern auch für Marion Niedersberg, die die Klasse ausgezeichnet vorbereitet hatte. "Das ist nicht immer der Fall", sagt Horst Lenard. Und wenn's bei der Feuerwehr mal brennt? Eine pfiffige Schülerin möchte wissen: "Wie kommt ihr dann an eure Geräte?" Lenard und Mittelmann räumen ein, dass so ein Fall durchaus auftreten könne. "Dann müssen die Nachbarfeuerwehren ran."

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